Ein Hauch Europa im Suppentopf

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Bringt einen Hauch von Europa in den Topf: Bohnensuppe vom griechischen Lokal Plaka. Foto: Elisabeth von Pölnitz-Eisfeld Foto: red

Die Bohnen dürfen nicht zu groß und nicht zu klein sein und sie müssen einen Tag vorher gut gewässert werden. Und vor allem am Olivenöl, einem guten Olivenöl, darf nicht gespart werden. Dann schmeckt es, das griechische Nationalgericht, die Fasolada, oder auch Fasulatha, die griechische Bohnensuppe.

 
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Generationen von Griechen wurden damit satt, und noch heute behauptet jedes griechische Kind, seine Mutter koche die beste Fasolada. Davon ist Alexis Karipidis vom Restaurant Plaka überzeugt. Fasolada ist das Essen des Volkes, es ist billig und zugleich sättigend, hat ausreichend Kalorien und Eiweiß, und alle Zutaten finden sich im Garten. Frisch zubereitet wird daraus ein kulinarischer Hochgenuss, den jeder nach eigenem Gusto abwandelt.

Für Alexis‘ Vater beispielsweise, gehören Tomaten unbedingt mit dazu. Vollreife, aromatische Tomaten. Können es auch gestückelte Tomaten aus der Dose sein? Panagiotis Karipidis verzieht das Gesicht. Beantworten muss er die Frage nicht.

Von Mama schmeckt's am besten

Zum Suppentag am 22. Oktober vor dem Winterdorf wird Alexis Karipidis, der zusammen mit seiner Familie seit 1987 in Bayreuth das „Plaka“ betreibt, eine original Fasolada servieren. So wie er sie aus Kindheitstagen in dem kleinen griechischen Dorf, aus dem er stammt, noch kennt. Dieses Gericht kochen nur Mütter gut, sagen viele Griechen. Doch für Alexis, der von sich sagt, dass sein Lokal nicht seine Arbeit, sondern sein Leben sei, ist es eine Ehrensache, beim Nationalgericht nur das beste zu bieten. So wie er sich in seinem Lokal wünscht, dass die Gäste ein Stück Griechenland, ein Stück Urlaub mit nach Hause nehmen, wird er beim Suppentag ein bisschen mediterrane Leichtigkeit und Gastfreundschaft auf den Markt zaubern. Kräftig unterstützt wird er dabei von seinem Schwager Nunzio Gervasio, dem Chef in der Küche. Er ist gebürtiger Italiener und wandelt das Original gerne ein bisschen ab. Ein Hauch Europa im Suppentopf. Zur Fasolada werden auf dem Tisch Brot, Oliven und Peperoni gereicht, damit auch alle satt werden.

Das braucht man:
knapp ein Kilo gute weiße getrocknete Bohnen, am Tag vorher in Wasser einweichen und das Wasser immer wieder wechseln (mindestens drei bis viermal),
eine Gemüsezwiebel,
2 bis 3 Karotten (je mehr Karotten verwendet werden, umso süßer wird die Suppe)
ein Stück Sellerie,

So wird’s gemacht:
Alle Zutaten kleinwürfeln und in gutem Olivenöl anbraten, die Tomaten zugeben und mit Wasser aufgießen, leise köcheln lassen. Garprobe: eine Bohne mit Hilfe einer Gabel an die Topfwand drücken. Wenn sie sich leicht zerdrücken lässt, ist das Gericht fertig. Abschmecken mit Salz, Pfeffer und Oregano, mit gehackter Petersilie oder etwas Selleriekraut bestreuten. Fertig. Beim Griechen werden dazu Peperoni, Oliven und frisches Brot auf den Tisch gestellt.

Auch Mike Waigel, Chefkoch im Liebesbier, unterstützt den Suppentag. Er kocht eine herbstliche Kürbissuppe.

Hokkaido Kürbissuppe mit Chili-Honigschaum

Das braucht man: 750 g Kürbis
4 Stück Schalotten in Scheiben
1 mittelgroße Kartoffel
50 g Butter
2 EL Kürbiskernöl
1 Liter Gemüsebrühe
200 ml Sahne
Pfeffer, Salz, Zucker, Prise Chili

So wird’s gemacht: Kürbis teilen und die Kerne entfernen, anschließend klein schneiden. Beim Hokkaido kann man die Schale mitkochen, also vorher waschen. Kartoffel schälen und in kleine Stücke schneiden, die Kartoffel enthält Stärke und bindet damit die Suppe Schalotten, Kürbis und Kartoffel in der Butter und dem Kürbisöl ohne Farbe anschwitzen, anschließend mit der Brühe aufgießen. Ca. 25 Minuten die Suppe köcheln lassen bis der Kürbis weich ist, anschließend die Sahne hinzufügen und alles pürieren.

Chili-Honigschaum

Das braucht man: 0,1 Liter Sahne
0,1 L Milch
½ Chilischote
6 EL Honig

So wird's gemacht: Alle Zutaten zusammen erhitzen, Chili nach ungefähr zehn Minuten entfernen. Anschließend im Sahnespender aufschäumen, oder mit einem Schneebesen, bzw. Cappuccino-Aufschäumer rühren. Über die angerichtete Suppe geben.

Thomas Dötzer (Dötzer Restauration) stellt unseren Lesern sein Rezept für eine besondere Süßkarffelsuppe zur Verfügung:

Süßkartoffel-Orangensuppe mit Szechuanpfeffer und Bacondattel

Das braucht man:
ein Kilogramm Süßkartoffeln,
eine kleine Zwiebel,
eine unbehandelte Orange,
Bio-Orangensaft,
Butter, Chili, Muskat, Salz,
gestoßener Szechuan-Pfeffer,
getrocknete Datteln und Bacon in Scheiben.

So wird’s gemacht: Die Zwiebel in feine Würfel schneiden und in Butter glasig schwitzen, Süßkartoffeln schälen und in Stücke schneiden, Zwiebeln und Süßkartoffeln mit dem Gemüsefond auffüllen, sowie den Abrieb der Orange und den Saft dazugeben.

Das alles köcheln lassen, bis die Kartoffeln weich sind, dann die Gewürze dazugeben und alles zusammenpürieren. Vor dem Servieren abschmecken und den Szechuan-Pfeffer dazugeben.

Für die Bacon-Dattel entsteine, getrocknete Datteln mit Bacon umwickeln und rundum kross anbraten. Die Suppe mit der Dattel am Spieß anrichten und mit Sahnehaube und bunter Kresse verfeinern beziehungsweise garnieren.

Alle Fotos: Elisabeth von Pölnitz-Eisfeld

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