Eigentümer Koch-Invest bleibt dabei: Im Herbst 2017 soll der Einzelhandels-Leerstand im C&A Geschichte sein C&A-Haus: Die Suche nach dem Zugpferd

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Das C&A-Gebäude ist seit Herbst vergangenen Jahres im Besitz des Nürnberger Projektentwicklers Koch-Invest. Der Plan steht: Bis Herbst 2017 soll das Haus wieder Einzelhandel beherbergen. Was, ist noch nicht klar. Foto: Archiv/Ronald Wittek Foto: red

Um die Weihnachtszeit herum war ein Schaufenster dekoriert im ehemaligen C&A in der Richard-Wagner-Straße. Ein Lichtblick nach knapp vier Jahren Leerstand. Im Herbst 2017 will der neue Eigentümer des Gebäudes, die Koch-Invest aus Nürnberg, das große Haus wieder vermietet haben. Wobei eine Idee inzwischen wieder vom Tisch ist.

 
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Der größte und inzwischen auch der letzte verbliebene Leerstand in der oberen Richard-Wagner-Straße ist ein dicker Brocken: 6.500 Quadratmeter Fläche, die da zur Vermietung stehen. Seit Ende Juni gehört das Haus, das vorher im Eigentum eines Londoner Investmentfonds war, der Nürnberger Koch-Invest. Der Geschäftsführer Thomas Männel ist seitdem jede Woche an mindestens einem Tag in Bayreuth, führt Interessenten durch das Haus. "Wir haben unterschiedliche ernsthafte Mitinteressenten aus den verschiedensten Bereichen", sagt er. Und schränkt ein: "Die Nutzungsarten müssen zueinander passen. Das ist die Kunst dabei."

Langwieriger Prozess

Männel spricht von einem "langwierigen Prozess", den er und seine Kollegen da vor der Brust hätten. "Wir sind auf dem richtigen Weg, das auf jeden Fall." Aber eben nicht so schnell, wie gedacht. Was laut Männel auch kein Problem ist. "Das Ziel ist nach wie vor, im September 2017 an den Start gehen zu können, um dann das Weihnachtsgeschäft mitnehmen zu können. Aber wir werden das auf keinen Fall übers Knie biegen. Wenn es etwas länger dauert, dann dauert es eben etwas länger", sagt Männel. Und: "Für mich ist wichtig, an diesem Standort nichts zu überstürzen. Wir möchten dort keine Bauchlandung hinlegen. Entscheidend ist und bleibt der richtige Mix."

Shop-in-Shop vom Tisch

Aus diesem Grund ist die Shop-in-Shop-Lösung, bei der auf großen Einzelhandelsflächen bestimmte Sortimente hervorgehoben werden, von der anfangs die Rede war, auch schon wieder aus dem Rennen. "Das haben die Rückmeldungen gezeigt: Das funktioniert an dem Standort nicht." Ebenso wenig, wie aus Sicht Männels "klein-klein dort nicht funktioniert". Davor hatte Bert Sperl, seit über 30 Jahren und noch bis Ende März mit seinem Sportgeschäft Nachbar des ehemaligen Modehauses, im Gespräch mit unserer Zeitung bereits gewarnt: "Da muss was Gescheites rein." Männel: "Sperl hat recht. Zu kleinteilig darf das nicht werden. Wir brauchen einen Ankermieter. Das ist ausschlaggebend für den Erfolg." Gerade deshalb, sagt Männel, lasse man sich auch Zeit, eine Sortiments-Richtung festzulegen. Sicher sei: "Es wird kein zweites Rotmain-Center oben in der Richard-Wagner-Straße geben."    

In Bayreuth tut sich was

Was deutlich werde: "Die Expansionsleiter der großen Unternehmen erkennen, dass in Bayreuth was passiert. Obwohl sie sich oberflächlicher damit beschäftigen. Wir sind da wesentlich intensiver dran. Gehen tiefer rein, bevor wir einen Ankauf tätigen." Bayreuth, sagt Männel, habe Potenzial. Und gerade an der Ecke in der Richard-Wagner-Straße gehe es nach vorne. "Ich sage immer, wir sind am Anfang der Fußgängerzone, nicht am Ende." Er erwarte durch die Landesgartenschau einen Schub für Bayreuth, "die Eröffnung von Haus Wahnfried hat schon eine deutliche Frequenzbelebung gebracht. Mehrere Läden, die im C&A-Umfeld leer standen sind neu bespielt. Und dass die Rehau AG in Bayreuth ansiedelt, ist auch eine Ansage". Koch-Invest, sagt Männel, wolle deshalb auch andere Projekte in Bayreuth durchziehen. "Wir haben da schon einige Objekte im Auge."

Forderungen der Stadt werden erfüllt

Parallel zu den Gesprächen mit potenziellen Mietern laufen seinen Aussagen zufolge die Verhandlungen mit der Stadt, um "baurechtliche Themen abzuklären". Denn in das große Gebäude muss mehr Licht rein. Das jedoch hatte der Stadtbaureferent Hans-Dieter Striedl bereits erkannt, als das Gebäude verkauft worden war. Eine Hauptforderung der Stadt allerdings wird erfüllt: Ziel sei, im Erdgeschoss und im ersten Stock bei der Einzelhandelsnutzung zu bleiben.  

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