Pfarrvikar Dominik Syga Weltenbummler im Pfarrhaus

Von Rosi Thiem
Der neue Pfarrvikar Dominik Syga spricht sieben Sprachen und er freut sich auf seine neue Aufgabe in Waischenfeld. ⋌Foto: Rosi Thiem Quelle: Unbekannt

WAISCHENFELD. „Ich merke, die Menschen hier sind sehr offen, fragen, wie sollen wir das machen und setzen sich mit den Aufgaben auseinander“, resümierte der neue Pfarrvikar Dominik Syga über die ersten Begegnungen mit den Menschen seines neuen Wirkens. Seit 1. September ist er als Pfarrvikar für den katholischen Seelsorgebereich Fränkische Schweiz Nord mit Dienstsitz in Waischenfeld zuständig.

 
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Am vergangenen Sonntag wurde Syga in der Pfarrkirche offiziell in sein Amt eingeführt. Zuständig ist der 40-Jährige außer Waischenfeld für die Pfarreien Nankendorf und Hochstahl. „Wenn Bedarf ist, bin ich auch in anderen Pfarrgemeinden tätig, immer in Absprache mit Pfarrer Bernhard Simon aus Hollfeld“, beschreibt der Priester seine neue Aufgabe auf der seit Januar vakanten Stelle. Die Pfarrei Nankendorf hatte er bereits in seiner Kaplanzeit durch Pfarrer Dettenthaler kennengelernt. Nun wechselte er von Höchstadt an der Aisch in die Fränkische Schweiz. „Bei mir ist die Freude umso größer, wieder ins Bayreuther Land zu kommen“, sagt er bezugnehmend auch auf seine zweijährige Zeit als Kaplan in Bayreuth.

Schmelztiegel für viele Kulturen

Pfarrvikar Dominik Syga wurde in Neiße in Oberschlesien geboren und wuchs in Ottmachau auf. Sein Vater ist gebürtiger Bamberger, seine Mutter stammt aus einer traditionellen polnischen Familie. „Schlesien ist ein Schmelztiegel für viele Kulturen“, stellt er fest. „Wir sind Europäer durch und durch – schon immer gewesen.“ Der 2014 in Bamberg zum Priester geweihte Syga hat eine ältere Schwester und einen älteren Bruder. Sein Vater ist ständiger Diakon. „Ich habe in meinen Leben von so vielen Menschen Verständnis, Annahme und Geborgenheit bekommen. Gott wirkt in diesen Menschen. Das möchte ich in meinen Priesterwirken an die Mitmenschen verständnisvoll weitergeben“, legt er seinen Auftrag aus.

Wendepunkt Brasilien

Da passt auch sein Primizspruch: Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir. Dass er Priester werden würde, sei nicht so klar gewesen. „Ich wollte nach dem Abitur die Welt entdecken. Auch Bamberg war für mich immer ein Ziel“, erzählt er. Nach dem Abitur studierte er in Bamberg Soziologie, Fremdsprachen und Volkswirtschaft. Auslandspraktika führten den jungen Weltenbummler nach England und Brasilien. „2002 bis 2004 in Brasilien war auch die Zeit, wo ich mehr sehr viel Gedanken über mein Studium und meinen Werdegang gemacht habe“, erinnert er sich. „Die zwei Pole internationale Kulturen und Sprachen haben in mir gesprudelt – aber auch der Wunsch, irgendwo fest zu Hause zu sein.“ Er habe sich nach seinen Wurzeln gefragt. Der Wunsch, Priester zu werden, habe sich langsam gefestigt.

Soziologie studiert

2007 studierte er im Vordiplom Theologie in Augsburg und wechselte zum Hauptdiplom nach Bamberg mit der Fakultät in Würzburg. Das Soziologiestudium schloss er in Bamberg dazu ebenfalls ab. „Ich spüre, vor Gott kann man nicht weglaufen. Er hat einen Plan für uns. Er beruft uns“, ist sich Syga sicher.

Wandern und Musik

In seiner Freizeit wandert er gerne in der Fränkischen Schweiz, hört klassische Musik und spielt klassische Gitarre. „Ich koche auch gerne und probiere neben der traditionellen Küche auch mediterrane und brasilianische Gerichte aus“, verrät er. Auch die Sprachen lassen ihn nicht los: Neben den Muttersprachen Deutsch und Polnisch spricht er auch portugiesisch, englisch, ein bisschen spanisch, russisch und italienisch. Im Studium gab es noch Latein und Altgriechisch.

Erste feste Planstelle

Nun ist er ins malerische Pfarrhaus hoch über Waischenfeld eingezogen. „Das ist meine erste feste Planstelle als Pfarrvikar. Es ist für mich überwältigend, wie herzlich, warm und freundlich ich empfangen wurde.“ Er zeigt auf die Heilige Schrift und sagt: „Ich finde sie toll. Sie ist voll von menschlichen Erfahrungen.“ Mit dem Gottesdienst will er die Menschen mitnehmen und bestärken. Das ist sein Anspruch. Er möchte Menschen begegnen, Freude und Leid mit ihnen tragen. „Ein Mensch, der einen Glauben hat, weiß, dass er auch in den schlimmsten Nöten in Gott einen Halt hat, sich in seine Hände fallen lassen und sich auf ihn verlassen kann.“

In Waischenfeld fühlt er sich wohl. „Ich rechne schon damit, dass ich länger hier sein und meinen Dienst tun kann. Wir müssen unser Herz, unsere Augen und Ohren öffnen um Gottes Willen zu erraten, zu erkennen und zu erfüllen.“

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