Die Wandelhalle hat Hochsaison

Von

Die Oberfrankenhalle entwickelt sich zum Besuchermagnet. Nicht nur innerhalb des Sportparks hat sie eine Ausnahmestellung mit den meisten Besuchern - 111.600 Menschen kamen 2017 allein in diese Halle. Sie hat auch die größte Besuchersteigerung aller drei Sportstätten zu verzeichnen. Was allerdings gerade in der Hochsaison, die jetzt in der Halle herrscht, für viel Umbaustress sorgt.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

In der Oberfrankenhalle geht es Schlag auf Schlag: Am Mittwochabend waren rund 2800 Zuschauer in der Halle, um den Auftakt der Deutschland-Tour von "The Voice of Germany" zu feiern. "Klasse, so eine große Veranstaltung in der Halle zu haben", sagt Klaus Müller, der stellvertretende Leiter des Sportamts, am Donnerstag im Gespräch mit dem Kurier.

Wenige Stunden nach der Show stehen die beiden Hallen-Techniker Peter Schindler und Udo Pötzinger mit dem Team des Sportparks in der Halle und bauen um. "1600 Stühle müssen wieder raus, die Bühne muss abgebaut werden. Die Basketballkörbe müssen wieder rein", sagt Müller. "Das geht bei uns Hand in Hand, jeder weiß, wo er hinlangen muss." 1600 Stühle plus Bühne sind im Normalfall "innerhalb von rund sechs Stunden aufgebaut. Kommt halt immer drauf an, wie viele Leute wir sind", sagt Müller.

Sieben Leute auf einen Streich

Der Normalfall bedeutet: sieben Kollegen, die sich aus den beiden Technikern, aus den drei Hausmeistern der Oberfrankenhalle und aus den drei Eismeistern des benachbarten Eisstadions sowie den beiden Platzwarten des Hans-Walter-Wild-Stadions zusammensetzen. Neu in der Mannschaft ist der Hausmeister aus der Dreifach-Turnhalle auf der gegenüberliegenden Main-Seite. Die Mitarbeiter aus den Stadien stoßen immer mit dazu, wenn mehr Leute gebraucht werden. Am Ende des Jahres, wenn Urlaubszeit ist, muss es - wie am Donnerstag - aber "auch mal zu fünft gehen", sagt Müller.

Die Zeit drängt: Sport folgt auf Show

Denn die Zeit drängt: Nach der Kunst will jetzt der Sport wieder rein in die Halle. "Ständiger Wechsel", sagt Müller. Das hat vor Weihnachten mit den drei Bällen der Tanzschule Jahn begonnen, dann der Umbau auf "Voice of Germany". "Zu acht haben wir in sechs Stunden alles umgebaut, damit die Halle bereit war", sagt Udo Pötzinger. "Strammes Programm." Jetzt wieder der Wechsel auf Sport: "Am 2. Januar ist Basketball. Am 3. Januar bauen wir auf Fußball um", sagt Müller. Sehr früh am Morgen geht es los, damit die Hallenfußball-Stadtmeisterschaft am frühen Nachmittag starten kann. Die geht bis zum 7. Januar, dann wird wieder umgebaut, weil Basketball-Champions-League ist."

Am 16. Januar kommt noch schnell Alexander Herrmann vorbei

Obwohl am 17. Januar wieder die Basketballer spielen, kann die Halle nicht auf Sport getrimmt bleiben: "Am 16. Januar haben wir Alexander Herrmann hier mit seiner Koch-Show." Müller sagt, das werde wieder eine kurze Nacht, speziell für die beiden Techniker, denn: "Einer muss immer bei der Abendveranstaltung hier sein. Und am nächsten Tag muss abgebaut und vorbereitet werden." Schließlich muss wieder von Show auf Sport umgebaut werden, damit Medi in der Liga auf Korbjagd gehen kann. "Und am Tag darauf fangen die Vorbereitungen für den Ball der Stadt an. Am 18. und 19. Januar wird aufgebaut, am 20. Januar ist der Ball." Und am 28. Januar ist: Basketball.

Der Basketball-Boden bleibt immer drin

Der Boden, auf dem die Basketballer spielen, bleibt in der Regel in der Halle. "Er wird abgedeckt, wenn wir die Halle bestuhlen", sagt Pötzinger. "Beim Ball der Stadt und anderen Tanzveranstaltungen bauen wir ein Tanzparkett auf." Auch die Bühne, auf der am Mittwochabend die Künstler sangen, "bleibt die meiste Zeit des Jahres in der Halle", sagt Müller. Umgebaut werden muss sie trotzdem: Auf je der Hälfte der Elemente wird die Sitztribüne der Basketball-Fans unter den Körben aufgebaut. "Rund 220 Plätze pro Seite. Ein ziemlicher Aufwand, weil wir hier mit den alten Elementen aus dem Sportzentrum arbeiten."

Ende der Saison wird es etwas ruhiger

Etwas ruhiger wird es für die Mannschaft der Oberfrankenhalle erst, wenn die Saison der Medi-Basketballer vorbei ist. Dann ist das Rennen gegen die Uhr, um die Halle fit zu machen für die nächste Veranstaltung zwar nicht vorbei, "aber wir haben etwas mehr Zeit", sagt Müller.

Besucherrekord im Sportpark

Der Sportpark mit der Oberfrankenhalle, dem Eisstadion und dem Hans-Walter-Wild-Stadion hat im Jahr 2017 ganz knapp die 200.000er-Marke verfehlt. Wie Joachim Oppold, der Pressesprecher der Stadt Bayreuth, sagt, kamen etwas mehr als 195.000 Besucher in die Halle und die Stadien. Rund 15.000 mehr als 2016, obwohl in dem Jahr ebenfalls schon ein deutliches Plus um 22.000 Besucher erreicht worden war.

Plus geht fast allein aufs Konto der Oberfrankenhalle

Das Plus hat, wie aus Oppolds Zahlen hervorgeht, fast allein die Oberfrankenhalle auf dem Konto: Kamen 2016 97.300 Besucher in die Oberfrankenhalle, waren es im zu Ende gehenden Jahr 111.600 Besucher. Während die kulturellen Veranstaltungen und Messen mit 37.600 Gästen ein leichtes Plus von rund 3700 Besuchern verzeichnen, kamen zu den Heimspielen von Medi Bayreuth rund 70.000 Fans im Jahr 2017. Im Jahr davor waren es 56.700 Zuschauer allein beim Basketball. Der Zuschauerschnitt stieg von rund 2600 auf rund 2700 Zuschauer pro Spiel.

Tigers brechen ein

Eingebrochen sind die Tigers des EHC Bayreuth: 1870 Zuschauer im Schnitt kamen 2017 zu den 34 Spielen des Zweitligisten, im Jahr davor waren es im Schnitt rund 2200 Fans. Das zeigt die Gesamtbilanz des Eisstadions: 63.500 Besucher waren es in diesem Jahr, 71.000 im Jahr davor. Die Zahl der Eisläufer beim öffentlichen Lauf ist gleich geblieben: rund 27.000 schnürten sich die Schlittschuhe, wenn Eiszeit war. Sie werden aber in der städtischen Statistik nicht berücksichtigt, sagt Oppold.

Mehr Spiele, mehr Zuschauer im Stadion

Einen Sprung nach oben machte das Hans-Walter-Wild-Stadion: 20.000 Besucher sahen sich die 16 Heimspiele der Spielvereinigung Bayreuth an, im Jahr davor waren es rund 12.000 Besucher bei elf Spielen des Regionalligisten.

Autor

Bilder