Biogas-Abwärme beheizt Spargelfeld
In Niederbayern sticht Spargelbauer Hans Gänger seit etwa drei Wochen Spargel - aber nur, weil er das Feld über Abwärme einer benachbarten Biogasanlage beheizen kann. Auf diese Weise habe der Boden etwa 15 bis 17 Grad, sagt Gänger. Und das sei ideal für den Spargel zum Wachsen. Der Ertrag falle insgesamt jedoch noch gering aus, denn von seinen 150 Hektar Fläche seien lediglich zwei Hektar beheizt.
Der erste Freilandspargel könne wohl zwischen dem 5. und 10. April gestochen werden, schätzt Gänger aus Niedermotzing. «Das ist extrem spät.» Andererseits sei man vom vergangenen Jahr verwöhnt, wo die Saison früh begonnen habe. Aber nicht nur das Angebot, auch die Nachfrage halte sich noch in Grenzen. Die Lust auf Spargel komme auch bei den Kunden erst mit wärmeren Temperaturen.
«Wir setzen auf die Sonne»
Etwas mehr Geduld brauchen Spargelliebhaber in Brandenburg. «Wir haben hier keine beheizten Felder», sagt Manfred Schmidt vom Verein Beelitzer Spargel. «Wir setzen auf die Sonne.» Saisoneröffnung ist offiziell am 21. April. Der Boden habe in 20 bis 30 Zentimetern Tiefe zurzeit nur sechs bis acht Grad. «Das ist einfach zu kalt.» Die Saison fange damit etwa vier Wochen später an als im vergangenen Jahr- Trotzdem ist Schmidt guter Dinge. Er hofft auf plötzliches und lang anhaltendes Frühlingswetter. «Dann schießt der Spargel aus dem Boden und ist besonders zart.»
Das freut auch die Gastronomie. «Regionale, saisonale Küche liegt voll im Trend», sagt eine Sprecherin des Hotel- und Gaststättenverbandes in Berlin. Zwar gebe es keine Statistik, wie sich die Spargelsaison auf das Geschäft auswirkt. Aber für die Gastronomen sei die Spargelsaison immer ein Ansporn, spezielle Menüs aus die Karte zu nehmen.
dpa