Die Fläche südlich von Nordhalben, die künftig Naturwald sein wird, ist wesentlich kleiner als der vor fünf Jahren leidenschaftlich diskutierte Nationalpark. Ab sofort ist klar, dass man auf 177 Hektar zwischen Nordhalben, Steinwiesen und Geroldsgrün die Natur Natur sein lässt. Beim Nationalpark Frankenwald sprach man immerhin von 7500 Hektar im Kernbereich, in dem kein menschliches Eingreifen mehr stattfinden sollte. Die Debatte spaltete damals den Landkreis in zwei Lager – auf der einen Seite die Befürworter, auf der anderen die Gegner des Vorhabens. Das Ganze scheiterte nach acht Wochen hitzigster Debatten. Dagegen ging das Projekt „Naturwald“ nun völlig geräuschlos über die Bühne. Fast schon im Verborgenen. Wie Nordhalbens Bürgermeister Michael Pöhnlein (Freie Wähler) auf Nachfrage erklärt, wisse er davon nichts. Ja, sicher, vor zwei Jahren sei das einmal im Gespräch gewesen. Damals habe er sich auch gut informiert gefühlt über die Pläne. Doch seither habe er nichts mehr davon gehört. Dass staatlicher Wald bei Nordhalben nun Naturwald wird – „keine Ahnung. Vielleicht weiß der Forstbetrieb mehr“, sagt er schulterzuckend.