Die Organisatoren des Mainauenlaufs, der MaliCrew, ermitteln den Zieleinlauf per Videobeweis Mainauenlauf: Zeiten kommen bald

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So sehen Sieger aus: Anke Friedl, Felicity Milton, Laufbotschafterin Ingalena Heuk, Agran Yesuf, Bastian Grau, Marie Demuth, Kristina Sendel, Iris Hückmann und Michael Kreisel. ⋌Foto: Andreas Harbach Foto: red

Die Schockstarre war kurz bei den Teilnehmern des Mainauenlaufs, als Florian Maßen und Achim Schmidt am Samstag gegen 13.30 Uhr bei der Siegerehrung sagten: „Wir müssen uns entschuldigen. Wir hatten Probleme mit der Zeitmessung. Aber wir hatten einen doppelten Boden eingezogen. Ihr seid alle auf der Kamera drauf beim Zieleinlauf.“

 
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Sie wollten es perfekt machen, sagt Florian Maßen im Gespräch mit unserer Zeitung. „Vor allem den Achim hat das sehr getroffen, dass die Zeitmessung ausgefallen ist.“

Sie schauen jetzt viel fern

Am Tag nach dem Mainauenlauf sagt Maßen: „Ja, es ist alles verdaut. Seit 6.45 Uhr habe ich die DVDs hier, schaue mir den Zieleinlauf an, das wird alles in eine hochkomplexe Excel-Liste übertragen. Jeder Läufer wird eine ordentliche Zeit bekommen.“ Die Läufer hätten Verständnis gezeigt. Mehr noch: „Es gab keinen bösen Ton, wir haben nur positive Rückmeldungen von den Teilnehmern bekommen.“ Das galt auch für die Siegerehrung des Zehn-Kilometer-Laufs bei den Herren. Durch die Hektik wegen der ausgefallenen Zeitmessanlage hatten die Veranstalter versehentlich Alexander Barth zum Drittplatzierten gemacht. Der ging schon verblüfft zur Siegerehrung, als sich Felix Mayerhöfer von rechts an die Bühne schlich und für Aufklärung sorgte. Mayerhöfer war es, der sich ein erbittertes Rennen mit dem Sieger Bastian Grau geliefert hatte – und schließlich Zweiter wurde.

"Bin auf Sieg gelaufen, nicht auf Zeit."

Bastian Grau (24), der für die Bayreuther Uni an den Start ging, weil er hier studiert, war die Zeit ohnehin egal, wie er nach der Siegerehrung im Gespräch mit dem Kurier sagt: „Ich bin auf Sieg gelaufen. Nicht auf Zeit.“ Die Strecke mit einem Höhenunterschied von rund 90 Höhenmetern und welligem Profil mit drei Anstiegen sei ihm „leichter als erwartet“ gefallen. „Ein bisschen problematisch war es, dass wir erst auf die Fünf-Kilometer- und dann auch schnell auf die Zehn-Kilometer-Läufer, die langsamer unterwegs waren, aufgelaufen sind.“ Allerdings sei es auch gar nicht so schlecht gewesen, „dass das Rennen nicht ganz so schnell war. Nächstes Wochenende trete ich bei den Deutschen Meisterschaften in Kassel über 1500 Meter an. Dort will ich auf jeden Fall in den Endlauf“, sagt Grau, der normalerweise für den LSC Höchstadt-Aisch läuft.

Felicity Milton ist begeistert

Gute Noten bekommen die Veranstalter auch von Felicity Milton (29). Die Engländerin, die in Herzogenaurach wohnt und schon auf anderen Marathonveranstaltungen in Oberfranken die Männer vor sich her getrieben hat, lief ein einsames Rennen bei den Frauen. 37:25 Minuten, knappe zwei Minuten schneller als die Zweiplatzierte. Recht locker habe sie laufen können, sagt Milton. Und das Rennen genießen können: „Es war klasse, wie die Leute an der Strecke die Sportler unterstützt haben. Sie haben uns prima angefeuert. Und der Wechsel im Profil der Strecke war auch sehr schön.“ Die Veranstaltung sei „super organisiert und passt wunderbar in diese schöne Umgebung“, sagt Milton. Sie selber habe ihre Zeit gar nicht gestoppt. Dass sie keine offizielle Zeit gleich nach dem Zieleinlauf bekommen habe: geschenkt. „Wenn es wieder einen Mainauenlauf gibt, bin ich auf jeden Fall wieder dabei“, sagt Felicity Milton.

Badhane Gamachu muss die anderen laufen lassen

Weniger Glück hatte Lokalmatador Badhane Gamachu Ararsa. Der Bayerische Meister im Halbmarathon von 2015 und Seriensieger beim Maisel’s Fun-Run lag beim Start an der Spitze, musste aber bereits beim Anstieg in der Äußeren Badstraße wegen einer Verletzung aufgeben, die ihn schon länger beschäftigt. „Einer von ganz wenigen Läufern, die aufgeben mussten“, sagt Maßen.

Ergebnis steht Anfang der Woche

Ein Teil der 112 ehrenamtlichen Helfer, die die MaliCrew zusätzlich zu den Kräften von Rotem Kreuz und Technischem Hilfswerk mobilisiert hat, muss jetzt nachsitzen. Um die DVDs, auf denen die Filme der Läufe aufgezeichnet wurden, auszuwerten und jedem Läufer eine Zeit zuzuordnen. „Anfang der Woche müssten die Zeiten bei uns auf der Homepage zu finden sein“, ist Maßen optimistisch. Parallel dazu wird zu klären sein, was denn nun an der Zeitmessanlage dazu geführt hat, dass der Mainauenlauf erst einmal ein zeitloses Ereignis wurde.

Hier finden Sie die Reportage über den Lauf und alle Bilder

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