Worauf er stolz ist
Gleich in seinem ersten Jahr in Pegnitz schaffte es eine als Hochbegabte ins Maximilianeum nach München – „da träumen manche Schulleiter ihr ganzes Berufsleben davon“ –, bei Wettbewerben von Sparkassen und Banken, wie dem Planspiel Börse, sackten Pegnitzer Gymnasiasten rund 50 000 Euro ein. Nicht für die Schule: „Das meiste wurde als Spende weitergegeben, an die Hungerhilfe Pegnitz, an die Flüchtlinge, an sonstige soziale Zwecke – auch das ist alles andere als selbstverständlich“.
Eigentlich zu klein für drei Ausbildungszweige
Stolz ist er auch darauf, dass der sozialwissenschaftliche Ausbildungszweig, den noch sein Vorgänger Rainer Roth auf den Weg brachte, so gut eingeschlagen hat. Fast schon zu gut: „Das läuft so prima, dass die Kollegen der anderen Zweige sich schon Sorgen um ihre Schülerzahlen machen.“ Eigentlich seien drei Richtungen für eine Schule dieser Größenordnung mit zurzeit 720 Schülern zu viel, „das wirbelt unser Budget bei den Lehrerstunden durcheinander, bei großen Schulen mit 1000 Schülern und mehr ist das kein Problem. Aber wir kriegen das hin“.
Wegen der Reife: Immer für G9
Zumal ja Besserung in Sicht sei. Was mit dem Thema G 8/G 9 zu tun hat. Einem Thema, mit dem Hermann Dembowski „Gottseidank“ nichts mehr zu tun haben wird. Also mit der beschlossenen Rückkehr zum G 9, das in dem scheidenden Pegnitzer Schulleiter einen großen Befürworter hat. Nicht ohne Grund hieß das Abiturzeugnis früher Reifezeugnis, sagt er – „und viele Schüler, wenn auch nicht alle, sind halt mit 17 oder gerade 18 noch nicht reif genug, um zu wissen, wo sie ihr Weg hinführt“. Ganz zu schweigen davon, dass Lehrstoff da nicht mehr vertieft, sondern nur noch in die Schüler hineingestopft werde. Und nach in paar Wochen ist er weg aus dem Kopf. Bulimie-Lernen sei das, so Dembowski.
Nun ruft das Saxofon
Und was macht Dembowski jetzt mit seiner neuen Freiheit? Sich Dingen widmen, die zu kurz kamen. Dem Sport treiben zum Beispiel. Und seiner alten Liebe, der Jazzmusik, der er früher in mehreren Bands frönte – als Saxofonist. Und da ist dann kein Gefühlschaos mehr. Darauf freut er sich einfach...