Dialog mit den Bürgern Klaus Holetschek will erfahren, was die Kulmbacher bewegt

Klaus Holetschek (CSU), Staatsminister für Gesundheit und Pflege, besucht am Freitag die Bierstadt. Foto: dpa/Peter Kneffel

Der bayerische Gesundheitsminister hat sich für seinen Besuch in Kulmbach ein schwieriges Thema ausgesucht. Eins, das viele Menschen sehr bewegt.

 
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“Ich red mit“. Zu einer weiteren Folge dieser Dialogreihe hat für Freitag Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek Bürger aus ganz Oberfranken auf die Plassenburg in Kulmbach eingeladen. Er will von der Basis hören, wo in Sachen Pflege der Schuh drückt und reist deshalb durch Bayern. Zum Auftakt der Aktion in Regensburg hat Holetschek erklärt, worum es ihm geht: „Ich möchte zuhören, die Menschen sollen mir ihre Ansichten, Wünsche oder auch Sorgen direkt sagen. Ein offener Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern ist mir gerade beim Thema Pflege besonders wichtig“, hat Holetschek deutlich gemacht. „Durch diese Dialog-Reihe möchte ich ganz unmittelbar hören, was die Menschen bewegt und wo sie Handlungsbedarf sehen. Zugleich möchte ich meine Konzepte im persönlichen Austausch erläutern.“

Einen offenen Dialog auf Augenhöhe will der Gesundheitsminister mit den Menschen in Kulmbach führen. Rund eineinhalb Stunden nimmt er sich für die Gespräche im Festsaal der Plassenburg Zeit, danach gibt es noch eine halbe Stunde für persönlichen Austausch. Einlass in den Saal ist ab 17.30 Uhr, um 18 Uhr beginnt dann die Diskussion. Als Moderatorin für diesen Abend hat das bayerische Gesundheitsministerium die Fernsehjournalistin Eva Grünbauer verpflichtet.

Warum sich Holetschek das brisante Thema Pflege ausgesucht hat, liegt auf der Hand. Der Minister spricht von einem herausfordernden Schwerpunktthema: „In Bayern wird die Zahl der Pflegebedürftigen von derzeit rund 580 000 auf bis zu eine Million im Jahr 2050 steigen. Eine gute Betreuung und Versorgung dieser steigenden Zahl von Pflegebedürftigen ist die große gesellschaftliche Herausforderung der kommenden Jahre. Wir haben darauf mit dem Konzept ‚Gute Pflege. Daheim in Bayern‘ reagiert. Damit liefern wir Lösungsansätze zum Ausbau der Pflegeinfrastruktur, zur Fachkräftegewinnung sowie zu Finanzierungsfragen.“

Kritik hat der Minister in Sachen Pflege kürzlich an der Bundesregierung geübt. „Leider wurde die Chance auf eine Struktur- und Finanzreform der Pflegeversicherung vertan. Es hätte einen großen Wurf gebraucht. Stattdessen bekommen wir Stückwerk, das weder Pflegebedürftige entlastet noch die pflegenden Angehörigen angemessen berücksichtigt oder die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte wirklich verbessert.“ Der Minister betonte: „Die erheblichen Kostensteigerungen in der Pflege treffen Pflegebedürftige hart, doch sie werden mit diesem Gesetz der Bundesregierung nicht aufgefangen. Auch eine deutlichere Stärkung der häuslichen Pflege wäre notwendig gewesen – das gilt für Pflegedienste und Pflegegeldempfänger. Schließlich werden rund 80 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause versorgt.“ mbu

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