Das größte Hochbauprojekt der Stadt ist fertig: Am Montag können die Schulen rein und hier Sport anbieten Neue Dreifach-Turnhalle eingeweiht

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Zweifel gibt es keine: Das ist die derzeit schönste Sporthalle in Bayreuth. In 16 Monaten Bauzeit und für rund 5,2 Millionen Euro ist das aktuell größte Hochbauprojekt der Stadt fertiggestellt worden. Am Samstagvormittag wurde die neue Dreifach-Turnhalle neben dem Hans-Walter-Wild-Stadion eingeweiht. Kurz, knackig und mit Unterstützung aller drei Schulen, die am meisten von der neuen Halle profitieren.

 
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Von denen, die die Halle überwiegend nutzen werden, gibt es viel Lob. Nicht nur dafür, dass die Halle jetzt fertig ist, weil sie die Halle dringend brauchen. Sondern vor allem dafür, was der Architekt der Halle, Wolfgang Bayerlein vom Hochbauamt, und seine Mannschaft da hingestellt haben. Franz Eisentraut, der Direktor des Gymnasiums Christian-Ernestinum (GCE), etwa sagt im Gespräch mit unserer Zeitung bei der Eröffnung: "Die Halle ist so schön, so freundlich geworden." Rot steht ihr gut, der Sporthalle. Roter Boden, viele Wände in Rot gestrichen, oben im Catering-Bereich, den die Vereine nutzen können, ein Graffiti mit vielen Rot-Tönen und grünen Akzenten, wie sie auch sonst in der Halle an einigen Stellen zu finden sind.

Raus aus der beengten Raumsituation

Eisentraut sagt: "Die Räume bei uns im GCE waren immer schon sehr beengt. Wir haben nur eine Einfach-Sporthalle. Zusammen mit dem WWG haben wir das Sportzentrum genutzt oder auch die Stadtbad-Turnhalle, die auch in die Jahre gekommen und nicht für alles geeignet ist. Unsere Raumnot war auch die Grundlage, dass die regierung dem Bau zugestimmt hat." Das GCE, das Wirtschaftswissenschaftliche Gymnasium (WWG) und die Städtische Wirtschaftsschule werden die Dreifach-Turnhalle ab Montag immer bis 17 Uhr nutzen, danach steht die Halle den Vereinen zur Verfügung.

Außerordentliche Entlastung

"Eine außerordentliche Entlastung, was den Schulsport angeht", sei die Halle für das WWG, sagt der Direktor der Schule, Hans-Dieter Sippel. "Der Weg von unserer Schule rüber in das neue Gebäude ist überschaubar. Wir müssen jetzt in der Oberstufe nicht mehr so oft ins Hallenbad ausweichen", weil die Kapazitäten für den Schulsport nicht mehr ausgereicht haben. Außerdem könne die Schule ihr Sportangebot wieder ausweiten.

"Sicher die schönste Halle"

Christian Möckel, der Leiter des Sportamts der Stadt, nennt die Dreifach-Turnhalle "sicher die schönste Halle der Stadt. Das Farbkonzept ist klasse, auch die Außengestaltung ist gelungen". Neben den Schulen sei die Dreifach-Sporthalle "für den Vereinssport sehr wichtig. Die Volleyballer des BSV werden hier ebenso trainieren wie die beiden Badminton-Vereine und die BTS-Hockey-Abteilung. Hier werden wir an den Wochenenden auch Wettkampfsport anbieten können".

Durchdacht - auch der Catering-Bereich

Durchdacht sei nicht nur das Angebot für den Sport, sondern auch in dem Catering-Bereich, der auf dringende Forderungen aus dem Stadtrat eingeplant worden war, sagt Volker Zickler, der unter anderem die Gastronomie in der Oberfrankenhalle bewirtschaftet. "Der Raum und die Küche sind gut ausgestattet, klar strukturiert. Die Handhabe ist einfach. Die Vereine können uns buchen, wenn sie möchten, sie können hier aber auch in Eigenregie arbeiten. Einer der wenigen Wege, etwas für die Vereinskasse zu tun."

Musik, Sketche und Tanz

Bei der Einweihung, kurz, knapp und beschwingt choreografiert, gehören die Schüler zu den Hauptakteuren: Die Big-Band des GCE sorgt für die Musik, die Tänzerinnen der Arbeitsgemeinschaft Jazzdance des WWG übereahmen die sportliche Premiere auf dem roten Boden. Und Schülerinnen der Städtischen Wirtschaftsschule haben mit zwei Sketchen von Loriot die nötige Prise Humor für die Einweihung mitgebracht. Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe sagt in ihrer Festrede, die Dreifach-Turnhalle schließe "eine große Lücke im Sportangebot der Stadt Bayreuth". Schon seit Jahren warte der Sport in Bayreuth auf diese Halle. 2012 habe Amelie Oliwa, eine der herausragenden Badminton-Sportlerinnen, bei der Sportlerehrung gesagt: Die Sportler fänden in Bayreuth eine gute Sportförderung vor, "mit einer neuen Halle wäre die aber noch besser". Jetzt, sagteMerk-Erbe, könnten "die Notwendigkeit für den Schulsport und der Wunsch der Vereine und Sportler erfüllt werden. Die neue Halle ist ein wichtiger Schritt in der Weiterentwicklung der Sportstadt Bayreuth".  

Sport soll weiter kostenlos bleiben

Ohne den Haushaltsberatungen vorgreifen zu wollen, sagt Merk-Erbe, gehe sie davon aus, dass die Sportstätten in Bayreuth den Vereinen auch weiter kostenlos zur Verfügung gestellt werden könnten. "Ohne die vielen starken und unterschiedlichen Vereine wäre Bayreuth ärmer." 

Weihe durch Zerndl und Schlör

Der katholische Regionaldekan Josef Zerndl und die stellvertretende evangelische Dekanin Christine Schlör, die die Halle weihten, sagen in ihrer kurzen Ansprachen, beim Sport gewinne man "Abstand von den alltäglichen Aufgaben" (Zerndl) und der Sport sei nicht nur gut, um seiner Gesundheit auf die Sprünge zu helfen, Er trage "auch viel zur Verständigung bei" (Schlör).

Hier lesen Sie mehr über die Baugeschichte der Halle

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