Craft-Brauer-Festival Die Schweden kommen

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Vorsichtshalber mal unter Dach: Event-Manager Kai Schützek, Bier-Sommelier Michael König und Erik Frithiof aus Malmö (von links) stoßen am Freitag auf das Craft-Brauer-Festival an. Foto: Eric Waha/Eric Waha

...und längst nicht nur die: Bei Maisel & Friends gibt es erstmals nach der Pandemie-Pause wieder ein Craft-Brauer-Festival. Bei dem wird der Kunst des Bierbrauens ebenso gehuldigt wie der Kunst der Straße – der Street-Art.

 
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Erik Frithiof ist noch ein ganz kleines bisschen müde. Der schwedische Brauer aus Malmö kommt mit einem Wasser in der Hand nach oben in den Saal über dem Liebesbier. Über die Berlin-Beer-Week ist der schwedische Craft-Brauer nach Bayreuth gekommen, mit einer Ladung Bier im Gepäck und gespannter Erwartung: Denn er war noch nie in Bayreuth. Und auch noch nie beim Craft-Brauer-Festival von Maisel & Friends, das an diesem Wochenende seine Wiederauferstehung feiert.

Erstes Bier aus Schweden

Er sei schon „echt gespannt, wie den Leuten mein Bier schmeckt“, sagt Erik Frithiof von der Hyllie Bryggerie im Gespräch mit unserer Zeitung. Und er wehrt mit einem Lachen ab: Nein, nein, man müsse keine Sorge haben, „das ist garantiert kein Leicht-Bier, das wir hier dabei haben“. Anders als das Bier, das man nun mal aus Schweden kennt. Eine Premiere, wie Bier-Sommelier Michael König sagt: „Ein Bier aus Schweden haben wir hier noch nicht ausgeschenkt.“

Neun internationale Brauer

Frithiof ist ebenso mit seiner Brauerei dabei wie acht andere Brauer aus England, Italien und Deutschland, die bei Maisel & Friends zum Craft-Brauer-Festival gekommen sind, um ein Fest zu feiern, das „als Schwerpunkte Genuss, Bier und Graffiti haben wird“ bei seiner Neuauflage am Freitag und am Samstag. „Denn wir hatten ja 2019 das letzte Festival, wie Kai Schützek, bei der Brauerei Maisel als Event-Manager auch für dieses Festival zuständig, im Gespräch mit unserer Zeitung am Freitag sagt.

Drinnen und draußen

Anders als bei den vorhergehenden Festivals hat diesmal das Wetter das Zepter in der Hand: Nach monatelangen Vorbereitungen musste man kurzfristig umschwenken und auf teils draußen und mehr drinnen umbauen: Deshalb gibt es Streetfood draußen, Bier und Musik drinnen. Da diesmal der Club Fabrik mit als Partner an Bord ist, gibt es Cocktails von diesem Team und DJs, die für die Musik sorgen. Sowohl im Liebesbier, als auch draußen. Am Samstag wird DJ Reno Nevada auflegen, bevor es – auch das ein Novum – einen Szenen-Wechsel geben wird: „Wer ein Bändchen von unserem Festival hat, kann in der Fabrik gleich weiterfeiern“, wie Schützek sagt.

Braukunst und Kunst mit der Dose

Braukunst und die Kunst im Umgang mit der Farbdose müssen sich nicht ausschließen: Denn schließlich hat man von der Terrasse des Saals einen schönen Ausblick auf das Liebesbier-Hotel, das als Urban Art Hotel von weltbekannten Street-Art-Künstlern gestaltet worden ist. Djoels, eine Tattoo- und Graffiti-Künstlerin aus Belgien, wird eine viereinhalb Quadratmeter große Leinwand im Rahmen des Festivals live gestalten, das am Freitag von 18 bis 22 und am Samstag von 14 bis 22 Uhr am Start sein wird.

Einige Premieren am Start

In den Jahren vor Corona waren es an den beiden Tagen – trotz der kurzen Zeit – im Jahr 2019 um die 4000 Besucher, die rund um das Liebesbier unterwegs waren, um hinein zu schnuppern in internationale Bierkunst. Und um bei den Premieren dabei zu sein, die es aus der Maisel & Friends-Brauwerkstatt regelmäßig gibt: Diesmal, sagt Biersommelier Michael König, wird es ein Bourbon-Bock sein, „unser erste Whiskey-Bier“. Und natürlich gibt es auch den Freundschafts-Sud von fünf Brauern wieder, den Hopfenreiter. Der wird beim Festival offiziell vorgestellt und sonst erst am Dienstag zu haben sein. Es sei schwer zu schätzen, wie sich Corona auf das Publikums-Verhalten ausgewirkt hat, sagt Schützek auf Nachfrage. Aber: „Das Hotel, zum Beispiel, ist voll. Und wir haben einige Anfragen von Leuten erhalten, die auch aus 600 Kilometern Entfernung anreisen wollten. Zwei Drittel der Festival-Zeit ist ja schließlich am Samstag“, sagt Schützek.

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