Claudia Roth „Kunst und Kultur sind Grundnahrungsmittel“

Auf dem Podium (von links): Fanny Steingraeber, Claudia Roth, Susanne Bauer und Matthias Mayer. Foto: Andreas Harbach

Es war anders geplant. Mit Musik und guter Stimmung. Aufgrund des schlechten Wetters wurde die Diskussion mit Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth am Donnerstagabend allerdings vom La Spezia Platz ins Kulturhaus Neuneinhalb verlegt.

 
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Bayreuth - Auf dem Podium saßen außerdem die oberfränkische Grünen-Bundestagskandidatin Susanne Bauer, Fanny Steingraeber von der Bayreuther Klaviermanufaktur und Matthias Mayer von der Veranstaltungsagentur Motion.

In dieser Runde war man sich einig: „Kunst und Kultur sind ein Grundnahrungsmittel, sie sind absolut demokratierelevant.“ Doch stets schwang in Claudia Roths Worten auch die Sorge mit, dass dieses wertvolle Gut gerade in diesen Tagen bedroht sein könnte. Wie kommen Soloselbstständige durch die Corona-Pandemie? Wie können junge Leute niederschwellig an Kulturveranstaltungen herangeführt werden? Was passiert, wenn Überbrückungsgelder auslaufen? Oder gar die vierte Welle der Pandemie mit Macht zuschlägt.

Viele Fragen standen im Raum. Die Bundestagsvizepräsidentin sagte, dass sie sich durchaus Sorgen mache, wenn die Folgen von Covid in den Haushalten der Kommunen ankommen. Die Grünen-Politikerin verwies auf Bamberg, wo schon frühzeitig der Kulturetat um 20 Prozent gekürzt wurde. „Ein rotes Warnlicht“, wie Claudia Roth sagte.

Mit einer Stimme sprechen

Und sie zog einen Vergleich zum Fußball: Dort hätten die Verantwortlichen in der Pandemie mit einer Stimme gesprochen. Mit Erfolg. In der Kultur hingegen sei keine Lobby da.

Worauf Matthias Mayer ergänzte: Die Vielfalt der Szene sei auch ein Nachteil. „Es gibt keinen Nenner, der für alle sprechen würde.“ Dieser Flickenteppich werde von der Politik ausgenützt. „Wir müssten mehr Widerspruch bieten.“

Konkrete Hilfen hatte auch Claudia Roth nicht mitgebracht. Dafür aber mit Blick auf die Bundestagswahl, die eine Klimawahl sei, ein Zitat von Bertolt Brecht: „Ändere die Welt, sie braucht es.“

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