Rechtsextreme Gruppierungen planen offenbar eine „Kaffefahrt“ mit der Bahn am kommenden Samstag, 30. März. Im Bayreuther Rathaus ist bislang keine Aktion angemeldet.
Das Bündnis Kunterbunt, eine lokale Gruppe gegen rechts, geht davon aus, dass die Rechten zwischen elf und zwölf Uhr in Bayreuth ankommen. „Wir werden auf jeden Fall eine Aktion am Bahnhof starten“, sagt Tina Krause, Sprecherin des Bündnisses. Das Bündnis Kunterbunt will nicht auf eine Anmeldung seitens der Rechten warten. „Theoretisch können sie beim Betreten des Bahnhofs eine Eilanmeldung bei der Polizei machen“, sagt Krause.
Vermutlich führt die „Kaffeefahrt“ von Plauen über Hof nach Würzburg. Diese Infos liegen der Stadt Bayreuth vor. In Würzburg ist am frühen Samstagabend eine Demonstration vom „Nationalen und Sozialen Bündnis 1. Mai“ angemeldet worden, teilt ein Sprecher der Stadt Würzburg mit. In den vergangenen zwei Jahren hatte es bereits „Sternfahrten“, oder „Kaffeefahrten“ gegeben, die das Freie Netz Süd (FNS), eine lose Vereinigung rechtsextremer Kameradschaften, organisierte. Im vergangenen Jahr hatte die Bayreuther Stadtverwaltung die Öffentlichkeit nicht über die Demo der Rechtsextremen informiert und dafür Kritik einstecken müssen.
Ein Vertreter des FNS dementiert die Gerüchte. „Es ist nichts geplant und auch nichts angemeldet.“ Vielmehr handle es sich um die alljährliche „Kaffeefahrt“ der Rechten. Die Teilnehmer kommen aus allen Richtungen und treffen sich in Nürnberg, von wo aus es nach Würzburg weitergehen soll.
Anmelder der Veranstaltung dort ist Norman Kempken, eine Führungsfigur des FNS. Ziel sei es, sagt er auf Anfrage des Kuriers, auf die Demonstration der Rechten am 1. Mai in Würzburg „aufmerksam zu machen“. Geplant sind deshalb für diesen Samstag Kundgebungen in Nürnberg, Würzburg und „einer anderen fränkischen Stadt“, sagt ein Vertreter des FNS. Um welche Stadt es sich handelt, wollte er nicht sagen. Nur eines: Bayreuth sei es nicht. Dort würden keine Rechten aus-, sondern nur einsteigen.
Symbolbild: pa
