Der Job ist schmutzig. Und er verlangt Fingerspitzengefühl. Viel sogar, denn das Papier zerfällt, wenn man es nicht sorgfältig anfasst. „Rund 250 Inventarnummern liegen noch vor mir, dann bin ich fertig“, sagt Elisabeth Singer im Kurier-Gespräch. Die 33-jährige Volkskundlerin, Slawistin und angehende Judaistin scannt die Funde aus der Genisa der jüdischen Gemeinde von Bayreuth ein. „Genisa-Forschung ist mein Hauptbeschäftigungsgebiet“, sagt sie. Sie arbeitet freiberuflich, ist aber sehr viel mit dem am Jüdischen Kulturmuseum in Veitshöchheim angesiedelten Genisa-Projekt unterwegs. „In Veitshöchheim wurde in den 80er Jahren ein großer Fund gemacht, seitdem gibt es das Projekt dort.“ Singer, ihre Kollegin und die Leiterin der Projektgruppe werden gerufen, wenn es Genisa-Funde gibt, „bundesweit sind wir die einzigen, die Erfahrung damit haben“.