Aigner prangert Wegwerfen von Lebensmitteln an

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BERLIN/SAARBRÜCKEN. Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) hat kurz vor dem Weihnachtsfest das massenhafte Wegwerfen von Lebensmitteln angeprangert. Rund 20 Millionen Tonnen Essen würden in Deutschland pro Jahr auf den Müll geworfen, sagte Aigner der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstag).

 
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"Was mich stört, ist der oft unachtsame Umgang mit Nahrungsmitteln." Sie forderte ein Umdenken bei Verbrauchern, aber auch beim Handel.

Weil genaue Daten zu Lebensmitteln im Müll spärlich sind, will die Verbraucherministerin dazu eine Studie starten. Bund und Länder sollen nach ihrem Willen gesetzlich verpflichtet werden, Abfall zu vermeiden. Lebensmittel müssten in Deutschland wieder einen höheren Stellenwert und mehr Wertschätzung erhalten, forderte Aigner. "Wir sollten bewusster genießen, uns bewusster ernähren und auch bewusster einkaufen."

Auf der Website des Ministeriums betont Aigner: "Noch heute werfen die Älteren keinen Brotkanten achtlos weg, weil sie um den Wert von Lebensmitteln wissen. Ich bin deshalb sehr dafür, (...) wieder Achtung vor dem Wert von Lebensmitteln, den Mitteln des Lebens, zu vermitteln." Bereits im Januar hatte Aigner die Wegwerfgesellschaft kritisiert und darauf hingewiesen, dass jedes Jahr in Deutschland Nahrungsmittel im Wert eines zweistelligen Millionenbetrags in den Müll wanderten.    Nach Angaben des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sind viele weggeworfene Nahrungsmittel noch einwandfrei. Neben den Verbrauchern seien vor allem die Lebensmittelkonzerne gefordert. "Vom Umsatz getrieben" sei für sie das Thema Vermeidung von Verschwendung immer noch eher sekundär, sagte ein BUND-Sprecher der "Saarbrücker Zeitung".
dpa/Foto: pa

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