Main hält bald die Klappe Wehranlage am Flößanger kurz vor der Vollendung

 Foto: red

BAYREUTH. Das wichtigste Element der Wehranlage am Flößanger, das Klappwehr, ist an seinem Platz. Am Mittwochvormittag wurde das 22 Tonnen schwere Teil mit einem Autokran in die Verankerung gehoben. Die Wehranlage geht jetzt – zwar mit deutlicher baulicher Verspätung – mit großen Schritten in Richtung Vollendung: Ein den kommenden Wochen soll die Umleitung des Mains wieder rückgebaut werden.

 
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Das Klappwehr hatte eine dreitägige Reise von Rendsburg nach Bayreuth hinter sich, sagt der zuständige Projektleiter für den Bayreuther Hochwasserschutz am Wasserwirtschaftsamt Hof, Walter Fischer, im Kurier-Gespräch. „Das 22 Tonnen schwere Teil wurde in Heide produziert und dann in Rendsburg mit dem blauen Lack beschichtet. Der Transport mit dem Schwertransport durfte nur nachts unterwegs sein – und wir mussten auch warten, bis die Ferien vorbei waren, denn das Teil musste quer durch Hamburg fahren und den Elbtunnel passieren, der komplett gesperrt werden musste.“

180 Bar Druck

Im Vergleich zum sogenannten Kreissegment-Wehr, das Mitte August an seinen Platz im zweiten Teil der Wehranlage kam, hat das Klappwehr den wichtigeren Part beim künftigen Hochwasserschutz des Mains: „Die Klappe bleibt immer offen, während das Segmentwehr immer geschlossen bleibt, so lange es kein Hochwasser gibt. Über die Klappe kann das Wasser feiner gesteuert werden“, sagt Fischer. Für die Steuerung muss großer technischer Aufwand getrieben werden: „Das Technikgebäude auf der Brücke der Wehranlage ist inzwischen mit der Hydraulikpumpe ausgestattet worden, die mit einem Druck von 180 Bar arbeiten wird um die Anlagenteile bewegen zu können.“

Aktuell sind die Mitarbeiter der Spezialfirmen damit beschäftigt, die Edelstahlleitungen zu den Hydraulikzylindern zu verlegen – die Zylinder sind ebenfalls Einzelanfertigungen und bedürfen einer komplizierten Feinabstimmung, bevor die jeweils 22 Tonnen schweren Wehrteile erstmals damit bewegt werden dürfen: „Das muss absolut im Gleichklang laufen, denn die Zylinder entwickeln über den Druck der Anlage so eine Kraft, dass sie die Wehrteile verbiegen könnten“, sagt Fischer. „Kleiner Aspekt am Rande: Das Hydrauliköl, insgesamt füllen wir und 1600 Liter in die Anlage, muss natürlich biologisch abbaubar sein, wenn tatsächlich einmal eine solche Leitung platzen sollte.“

Foto: waha

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