Krüger Wabag hat nach den Worten des Geschäftsbereichsleiters Kommunal, Horst Seyfferth, seit rund vier Jahren das Thema Uran im Wasser ganz oben auf der Agenda stehen. Nach einem Test im Wasserwerk Eckental im Nürnberger Land, „der unter Obhut des Umweltbundesamts stattfand“, so Seyfferth gestern, „haben wir in Zusammenarbeit mit unserem Lizenzgeber ein Verfahren entwickelt, das als einziges mit einem Filtermaterial arbeitet, das die unbefristete Zulassung nach der Trinkwasserverordnung hat“. Zwei Stoffe waren in der Prüfung, einen habe man bei Krüger Wabag favorisiert. Das andere Filtermaterial habe sich das Landesamt für Umweltschutz (Augsburg) gesichert und eine befristete Zulassung dafür erhalten.

Das Material ist, so Seyfferth, „ein Granulat mit einem Durchmesser von 0,5 bis 0,75 Millimetern, das in einen Druckbehälter gefüllt wird, durch den das mit Uran belastete Wasser geschickt wird. Nahezu 100 Prozent des Urans werden aus dem Wasser gefiltert“. Je nach Höhe der Belastung des Wassers – und des Ergebnisses, das man hinterher erreichen möchte – richte sich auch der finanzielle Aufwand, den eine Kommune für eine solche Anlage aufwenden müsse. „Wir arbeiten fast ausschließlich für Kommunen und haben neben der Anlage in Hirschaid, die seit Dezember vergangenen Jahres in Betrieb ist, auch schon Filteranlagen in Italien und Schweden gebaut. Der Aufwand liegt in der Spanne zwischen fünf und zehn Cent je Kubikmeter Trinkwasser, je nach Angebot und Anforderung“, sagt Seyfferth.

Das Filtermaterial, dessen Funktion permanent überwacht wird, muss nach einer gewissen Laufzeit – zwei bis vier Jahre – ausgetauscht und fachgerecht entsorgt werden, „deshalb bieten wir den Wasserversorgern auch die Entsorgung des Filtermaterials gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz an“.

Der größte Hemmschuh für uranfreies Trinkwasser ist nach Seyfferths Worten der fehlende gesetzliche Grenzwert, „außer natürlich, man trifft auf Bürgermeister, die von sich aus oder aufgrund entsprechenden Drucks sagen, sie wollen den Stoff aus dem Wasser haben“.