Bayreuth Tigers Spielbetrieb geht trotz Abgängen weiter

Insolvenzverwalter Peter Roeger hofft auf die Unterstützung der Fans. Foto: Imago Images/Florian Wolf

Den schlechten Nachrichten folgten gleich gute: Der Ausverkauf bei den Bayreuth Tigers ging am Mittwoch zwar weiter, der Spielbetrieb kann aber trotzdem fortgeführt werden. Insolvenzverwalter Peter Roeger macht sogar Hoffnung.

 
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Nach Kai Zernikel (Heilbronner Falken), Steffen Tölzer (Starbulls Rosenheim), Brett Schaefer (Bietigheim Steelers) und Robin Drothen (EV Landshut) haben weitere Spieler die Bayreuth Tigers verlassen, wie der Eishockey-Oberligist am Mittwochnachmittag vermeldete. Welchen Vereinen sich Verteidiger Aaron Reinig, Torhüter Kai Kristian und Eetu Elo, mit 37 Treffern gemeinsam mit Memmingens Matej Pekr Toptorjäger der Oberliga Süd, anschließen, war noch nicht bekannt. Nicht erwähnt wurden in der Mitteilung Tomas Schmidt, Tom Schwarz und Topscorer David Stach, die nach Klubangaben krankheits- beziehungsweise verletzungsbedingt beim Auswärtsspiel am Dienstag in Peiting ebenfalls gefehlt hatten. Das Transferfenster schließt am 15. Februar.

Fast zeitgleich gab es aber auch positive Nachrichten: Die Pluta Rechtsanwalts GmbH teilte mit, dass der Spielbetrieb weitergeht. Laut dem vorläufigen Insolvenzverwalter Peter Roeger kann sowohl die nächste Auswärtspartie am Freitag (20 Uhr) beim Höchstadter EC als auch das Heimspiel am Sonntag (18 Uhr) gegen die Tölzer Löwen planmäßig stattfinden. Darüber hinaus sei es derzeit sehr wahrscheinlich, dass die Mannschaft bis zum regulären Saisonende am 25. Februar am Spielbetrieb teilnehmen wird. Eine Teilnahme an den Playoffs ist aufgrund des laufenden Insolvenzverfahrens nicht möglich.

In den vergangenen Tagen habe das Pluta-Team konstruktive Gespräche mit den Verantwortlichen der Gesellschaft, den Spielern und dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) geführt. Die Busfahrten zu den Auswärtspartien seien geregelt, und auch für die Heimspiele sei die Stadionnutzung sichergestellt. Zudem sei die Insolvenzgeldvorfinanzierung bereits in die Wege geleitet worden.

Dauerkartenbesitzer müssen fünf Euro bezahlen

Peter Roeger hofft jetzt auf die Unterstützung der Fans. Weil ein finanzieller Beitrag aller Zuschauer nötig sei, da aus insolvenzrechtlichen Gründen keine Gläubiger bevorzugt werden dürften, müssen auch die rund 500 Dauerkartenbesitzer aus rechtlichen Gründen einen Beitrag von fünf Euro für jedes Heimspiel bezahlen. Der Kauf ist an der Abendkasse und online als Zusatzticket möglich. Tagestickets werden weiter zu den normalen Preisen zwischen acht und 22 Euro angeboten.

Sogar ein Verbleib in der Oberliga Süd über das Saisonende hinaus sei möglich, wie es in der Mitteilung weiter heißt: „Neben dem tagesaktuellen Geschäft arbeitet das Insolvenzverwalterteam an einer möglichen langfristigen Lösung für die Bayreuth Tigers Eishockey GmbH. Nach einer ersten Prüfung der Sachlage ist eine Plansanierung ein Szenario, um die Mannschaft in der Oberliga Süd halten zu können. Hierzu müssen allerdings mehrere Bedingungen eintreten.“

Der Insolvenzverwalter und sein Team würden in den kommenden Tagen und Wochen intensiv einen finanzstarken Partner oder eine Gruppe von Sponsoren suchen, die bereit sind, in Zukunft die Verantwortung bei den Bayreuth Tigers zu übernehmen. Sobald diese Unterstützung feststehe, werde auf Basis eines belastbaren finanziellen Konzepts ein Sanierungsplan erstellt, der von den Gläubigern genehmigt und vom Amtsgericht bestätigt werden muss. Zudem braucht es die Zustimmung des Deutschen Eishockey-Bundes.

„In den kommenden Wochen werden wir sämtliche Optionen prüfen, um der Bayreuth Tigers Eishockey GmbH eine Zukunft in der Oberliga Süd ermöglichen zu können. Dazu müssen viele Faktoren passen, aber eine solche Lösung ist aus rechtlicher Sicht möglich“, wird Roeger dazu zitiert. „Jetzt geht es darum, dass alle an einem Strang ziehen, die Fans durch ihr Kommen und den Support für das Team, die Mannschaft durch ihr Spielen, die Unterstützung aller Beteiligten, die Spiele ermöglichen, und die zukünftigen Sponsoren/Investoren für die Plansanierung.“

Mehr zur Insolvenz der Bayreuth Tigers lesen Sie >>hier<<

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