Die Tanne muss raus Bayreuther Stadtbauhof sammelt Weihnachtsbäume

Stadtbauhof-Leiter Lothar Ziegler und der Leiter Abfallwirtschaft, Oliver Thomä (rechts), werden auch diesen schon ziemlich traurigen Weihnachtsbaum zur Sammlung geben. Der Weg im Bauhof zur Abgabestelle ist dabei natürlich rekordverdächtig nahe. Foto:  

Leise rieselt nicht nur der Schnee in diesen Tagen. Es rieseln auch die Nadeln von den Christbäumen, die ja meist traditionell am Tag nach Dreikönig die Wohnzimmer wieder verlassen müssen. Der Stadtbauhof sammelt ab Montag die Bäume am Biomüll-Abfuhrtag ein. Jedes Jahr kommen so rund 5500 Christbäume zusammen.

 
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Bayreuth - Leise rieselt die Nadel vom Christbaum. Selbst die stolzeste Nobilis-Tanne gibt nach knapp zwei Wochen in den Bayreuther Wohnzimmern jetzt den Geist auf. Deshalb müssen die Bäume ja auch traditionell den warmen Platz wieder verlassen. Der Stadtbauhof sammelt ab Montag eine Woche lang im Stadtgebiet traditionell die ausgedienten Christbäume ein. In diesem Jahr sogar in einem Stadtteil mehr als sonst – wegen Corona.

Der Bauhof-Christbaum hat sich schon entblättert

Wie nötig es mancher Christbaum hat, an die Luft zu kommen, zeigt der im Eingangsbereich des Stadtbauhofs. Der Boden um den Ständer ist mit einer dicken Nadel-Schicht bedeckt. „Ja, ein trauriges Bild gibt der ab“, sagt Oliver Thomä, der Leiter des Sachgebiets Abfallwirtschaft beim Bauhof, bei dem die Fäden der Organisation auch für die Christbaum-Abholung zusammenlaufen. Und Organisations-Aufwand steckt dahinter, denn: Die Christbäume werden als Service des Bauhofs kostenlos parallel zur Biomüll-Abfuhr mitgenommen. Dazu braucht es ein weiteres Fahrzeug und ein weiteres Team, das die ehemals stolzen Nordmann- und Nobilis-Tannen oder andere Nadelgehölze einsammelt.

Bis zu 30 Tonnen Christbäume

Die Menge ist üppig: „Im vergangenen Jahr hatten wir 5798 Bäume“, zitiert Thomä aus seinem Ordner, „im Jahr davor waren es rund 5300 Bäume. Rund 5500 sind es meistens“. Und das ergebe bei einem Durchschnittsgewicht von rund fünf Kilo pro Baum eine stolze Summe von 29 bis 30 Tonnen nadelnde Fracht, die im Bauhof ankommt. „Das können wir im Gegensatz zu den anderen Sammel-Organisationen auch nicht zum Buchstein bringen. Das ist einfach zu viel“, sagt Thomä. Selbst verwerten kann die Stadt die ausgedienten Bäume auch nicht: Es wird, sagt Lothar Ziegler, zusammen mit Bernd Sellheim Leiter des Stadtbauhofs, deshalb ein Unternehmen beauftragt, das die Bäume häckselt und verwertet. „Wahrscheinlich werden die Hackschnitzel dann thermisch verwertet“, sagt Ziegler – wobei der Brennwert eines Christbaumes „eher nicht so hoch ist“.

Bauhof sammelt diesmal auch in Laineck

In diesem Jahr sammelt die Stadt bereits auch erstmals wieder im Stadtteil Laineck die Bäume mit ein, weil die dortige Feuerwehr, die sonst die Bäume sammelt, „wegen Corona keine eigene Sammlung auf die Beine bringt“, wie Thomä sagt. Die Lainecker Wehr wäre eine von mehreren privaten Initiativen, die parallel zum Bauhof Bäume einsammeln. In Aichig, in Grunau, im Storchennest, in der Hohlmühle oder in Oberkonnersreuth sammeln etwa Kindergärten die Bäume ein und bringen sie zur Verwertung, das sei Tradition in den äußeren Stadtteilen, sagt Thomä.

Erst am Abfuhrtag rausstellen

Die Christbäume sollen am Tag der Abfuhr der Biotonne – auch wenn ein Haushalt keine Biotonne hat, kann der Baum bereitgestellt werden – an den Straßenrand gestellt werden. „Früher haben unsere Leute den Baum auch noch mit nach vorne getragen, aber wegen des straffen Zeitplans, den wir haben, wäre es besser, wenn die Bäume schon bereit stehen“, sagt Thomä. Allerdings rät Thomä davon ab, den Baum schon „drei Tage vorher raus zu stellen. Die Gefahr, dass jemand drüber stolpert, ist ja doch recht groß“. Wie Ziegler sagt, sei das Entsorgen der Bäume „ein Service wie die kostenlose Sperrgut-Abfuhr, das ist in der Abfallgebühr auch mit eingepreist“. Sperrmüll wird wegen der Tannen-Sammlung auch erst ab dem 18. Januar wieder abgeholt. „Weil wir das Team und das Fahrzeug für die Bäume brauchen.“

Wertstoffhof ist eine weitere Möglichkeit

Wer nicht so lange bis zum Biomüll- und Baum-Abfuhrtag warten möchte, „weil der Baum sich daheim schon freiwillig entkleidet“, wie Thomä sagt, der kann den Baum auch beispielsweise in den Wertstoffhof bringen, denn bei rund 20 000 Haushalten in Bayreuth landet schließlich ja nur ein gutes Viertel in der Baum-Abfuhr.

Für weitere Auskünfte steht die Abfallberatung des Stadtbauhofes, Telefon 0921 25-1840, zur Verfügung.

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