Der Ausschuss soll die Umstände des Milliardendebakels um die marode BayernLB-Tochter Hypo Group Alpe Adria (HGAA) aufklären. Der Kauf der Bank fand im Mai 2007 statt, Schiminski sitzt in seiner Funktion als Landesobmann der bayerischen Sparkassen erst seit Mai 2009 im Verwaltungsrat der BayernLB. Dieses Gremium hat er nach eigenen Angaben Ende Juni 2010 wieder verlassen. Laut einer neuen gesetzlichen Vorgabe dürfen Bank-Manager nur noch insgesamt fünf Aufsichts- und Verwaltungsratsmandate innehaben. Er habe diese Grenze überschritten und deshalb diesen Sitz aufgeben, sagte er gegenüber dem Kurier.Der Untersuchungsausschuss hat alle ehemaligen und aktiven Mitglieder des Verwaltungsrates vorgeladen. „Ich werde Rede und Antwort stehen und alle Fragen beantworten, die ich beantworten kann“, sagte Schiminski. Er habe den Kauf der HGAA für gut befunden, denn die BayernLB sollte sich in Regionen beteiligen, in denen auch deren Kunden aktiv sind, etwa in Kroatien. Er habe aber nie den Kauf einer maroden Bank befürwortet, fügte Schiminski hinzu.Eine vertrauliche Niederschrift der BayernLB-Verwaltungsratssitzung vom 21. Juli 2009 stellt seine Rolle in einem anderen Licht dar. Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon (CSU) hatte bekanntlich die Sonderprüferin Corinna Linner eingesetzt, die einen kritischen Untersuchungsbericht über den Erwerb der HGAA verfasst hatte. Auf Druck des Verwaltungsrates und nach mehrstündiger Debatte in dem Gremium an jenem 21. Juli zog Linner jedoch ihre Bewertung zurück, nicht aber den Bericht selbst. Sie führte laut Protokoll aus, dass die „aktuell mangelnde Risikovorsorge“ bei der HGAA als Indiz für nochmaligen Handlungsbedarf gewertet werden könne; die Gründe für diesen Mangel lägen auch in der Vergangenheit.Auf diese überaus kritische Einschätzung meldete sich Schiminski in dem Gremium zu Wort, besagt das Protokoll. Er berichtete, dass er die „seinerzeitige Entscheidung“ – gemeint ist der Kauf der HGAA 2007 – als Obmann der Sparkassen begleitet habe; er selbst habe sich dabei für die Entscheidung starkgemacht und sei mit Obleuten des Sparkassenverbandes vor Ort gewesen, wird er zitiert. Die Aussicht, auf dem Balkan tätig zu werden, sei „faszinierend gewesen“, schwärmte Schiminski laut Niederschrift. Die Region habe ein gewaltiges Nachholpotenzial für Bankdienstleistungen; er stehe „nach wie vor zu dem Engagement“.Als neues Mitglied des Verwaltungsrates könne er die Linner-Schlussfolgerung nicht nachvollziehen: Diese dürfe „keinesfalls ohne weiteres im Raum stehen bleiben“, forderte Schiminski laut dem Protokoll. Schließlich erklärte sich Linner bereit, ihre bisherigen Schlussfolgerungen „anzupassen“. Foto: Ritter