In der Stadt, auf den Bundesstraßen und auf den Autobahnen reiht sich Schlagloch an Schlagloch Der Frost reißt die Straßen auf

BAYREUTH. Was im vergangenen Jahr schon an den Nerven der Autofahrer und am staatlichen Geldbeutel gezehrt hat, scheint sich in diesem Winter zu potenzieren: Der Frost und die Tauphasen setzen den Straßen massiv zu. Auch neuere Straßenstücke sind mit Schlaglöchern übersät. Und es gibt kaum Unterschiede zwischen städtischen Straßen, Bundesstraßen und Autobahnen. Auf der A 9 musste die Schiefe Ebene zum Beispiel schon auf Tempo 80 begrenzt werden – wegen Straßenschäden.

 
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Als „wesentlich schlechter als im vergangenen Jahr“ bezeichnet zum Beispiel Straßenmeister Jörg Stricker, der Leiter der Autobahnmeisterei Trockau den Zustand der A 9 in seinem Dienstbereich. „Besonders stark betroffen ist der Bereich zwischen Hormersdorf und Pegnitz, wir haben aber auch auf dem in dem Jahr erst neu gemachten Stück ab der Anschlussstelle Bayreuth-Nord in Richtung Norden ein Riesenproblem. Dort ist ein Riesenloch im neuen Drainasphalt, von dem keiner weiß, wie es entstanden sein kann.“

Waren die Probleme in den vergangenen Jahren in den meisten Fällen vor allem auf der ersten Fahrspur – dem Streifen, auf dem die Lastwagen rollen – zu verzeichnen, ist jetzt nach Strickers Worten auch die mittlere Fahrspur schon betroffen. „Was auch kein Wunder ist: Wir hatten Frostphasen mit minus 15 Grad, dann wieder Regen. Da wird der Asphalt schnell vom Unterbau abgehoben“, sagt Stricker.

Für die Mitarbeiter der Autobahnmeisterei eine Doppelbelastung und ein gefährlicher Job dazu: „Wir können gerade die Stellen auf der zweiten Spur nur mit kurzzeitigen Sperrungen durch die Polizei mit Kaltmaterial ausbessern. Die Löcher auf der ersten Spur gehen noch als Wanderbaustelle. Und wir haben Fremdfirmen als Bautrupp im Einsatz, weil wir sonst nicht mehr rumkommen. Meine Leute sind ohnehin schon pausenlos im Einsatz.“

Vor allem, aber nicht ausschließlich, von Frost und aufgesprengtem Asphalt seien „die älteren Lose“ betroffen, sagt Matthias Wölfel, der bei der Bayreuther Dienststelle der Autobahndirektion Nordbayern für Betrieb und Erhaltung der Autobahnen zuständig ist, auf Kurier-Anfrage. „Wir haben 2010 ins gesamte oberfränkische Netz rund fünf Millionen Euro für Sanierung investiert. Diese Summe werden wir sicher auf jeden fall wieder brauchen“, denn: Vor unter hinter geflickten Stelle bricht der Asphalt wieder auf – sinnvoll wäre, immer ganze Abschnitte neu zu machen, was aber auch eine Geldfrage sei. Neben Frost- und Tauphasen im kurzen Wechsel haben Stricker und Wölfel die starke Zunahme des Schwerlastverkehrs auf den Straßen als Problem ausgemacht: Dadurch reduziere sich die Lebenszeit des Straßenbelags drastisch.

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