Bayreuth Denkmaltag auf Kultur-Spurensuche

Historiker Florian Unterburger führt durch den geschichtsträchtigen Stadtteil St. Georgen. Foto: /red

Schönheiten, die Jahrhunderte überdauern: Was wären unsere Städte und Gemeinden ohne ihre historischen Gebäude? Am Tag des offenen Denkmals, am Sonntag, 11. September, sind teils sonst verschlossene Baudenkmäler für Besucher zugänglich.

 
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Innenstadt-Spaziergänge: Die Bayreuth Marketing & Tourismus GmbH (BMTG) bietet um 14 und 16 Uhr geführte Rundgänge in der Innenstadt zum Schwerpunkthema „Kultur-Spur“ an. Treffpunkt ist die Tourist-Information, Opernstraße 22. Die Rundgänge dauern jeweils etwa zwei Stunden.

Bayreuther Stadttore: Stadtheimatpfleger Norbert Hübsch lädt um 10 Uhr zu einer Führung mit dem Titel „Bayreuther Stadttore – eine Spurensuche“ ein. Sie führt zu den verschwundenen Toren – dem Oberen Tor, dem Mühltürlein, dem Unteren Tor und dem Neuen Tor. Norbert Hübsch erläutert ihre Geschichte, zeigt erhaltene Ansichten und verborgene Spuren der Toranlagen. Treffpunkt: am Sternplatz; Dauer: etwa eineinhalb Stunden.

Alte Lateinschule: Das Historische Museum bietet um 12.30, 14 und 15.30 Uhr Rundgänge unter dem Motto „Neu entdeckt – Die Alte Lateinschule und ihre Umgebung“ an. Bei einem kleinen Rundgang rund um das Historische Museum wird ein genauerer Blick auf die Geschichte dieses Gebäudes und seine Umgebung geworfen. In Schlaglichtern wird dabei die Frühzeit der Stadt Bayreuth und die Entwicklung der ältesten Schule Bayreuths beleuchtet. Treffpunkt: Historisches Museum, Kirchplatz 4; Dauer: jeweils etwa 45 Minuten.

Industriekultur in St. Georgen: In St. Georgen wird um 13.30 Uhr unter dem Motto „300 Jahre Industrie – Bayreuths Zukunft begann in St. Georgen“ eine Führung unter der Leitung von Florian André Unterburger angeboten. Treffpunkt: vor Markgrafenallee 49 (JVA,); Dauer: ca. eineinhalb Stunden.

Der Historiker Florian André Unterburger geht in der einstigen barocken Planstadt auf Spurensuche nach den Quellen des Bayreuther Wohlstands. Vom historischen Zuchthaus zu Fayencen-Manufaktur, von der Alten Spinnerei bis zur Schokofabrik führt der chronologische Rundgang zu den ehemaligen Stätten der Industriekultur - die Dynamik und Verflechtung der lokalen Industrialisierung wird hier unmittelbar spürbar.

Ehemalige Zuckerwarenfabrik: In der Schokofabrik in der Gaußstraße 6 werden von 15 bis 17 Uhr Führungen, Erläuterungen und Vorträge unter dem Motto „Kultur-Spurensuche“ angeboten. Das für die Bayreuther Industriegeschichte bedeutende Baudenkmal „Ehemalige Zuckerwarenfabrik Insel“, das als einer der Pionierbetriebe für das heutige Bayreuther Industriegebiet St. Georgen gelten kann, ist letztmalig im unsanierten Zustand zu erleben. Die mit der Planung des künftigen Jugendkultur- und Sportzentrums betrauten Architektur- und Tragwerksplanungsbüros, der Schoko-Verein und das Quartiersmanagement nehmen die Besucherinnen und Besucher mit auf eine „Kultur-Spurensuche“ durchs Gebäude und stellen die Pläne für die Zukunft vor.

– Ab 15.15 Uhr: Führungen und Erläuterung des aktuellen Planungsstandes für das künftige Jugendkultur- und Sportzentrum; Leitung: Architekt Michael Kühnlein jun., Berching.

– Ab 15.30 Uhr: Industriebau-Kultur-Spuren: Bauforensik-Workshop „Bewehrungsortung“ an einer Station vor Ort mittels eines zerstörungsfreien Magnetverfahrens mit Erläuterungen zur Beton- und Bewehrungsbauweise vor 100 Jahren. Dabei wird die industrielle Bauweise um 1900 erklärt. Leitung: Tragwerksplaner Ludwig Wenzel von Kayser+Böttges/Barthel+Maus, München.

– Ab 15.45 Uhr: Führungen zum Wandel der Nutzungen der Schokofabrik mit Zeitzeugen von der Schokoladenherstellung über die Strickmaschinenfabrik sowie der Nutzungen seit den 1980er Jahren bis hin zur Skatehalle, dem Schoko-Verein und zur externen Koordinierungsstelle „Demokratie leben“. Leitung: Ulrike Färber, Peter Weintritt und Karl Schöne/Kerstin Guthmann.

– 15.30 Uhr einen etwa halbstündigen Vortrag zur Industrie- und Kolonialgeschichte „Die Schokofabrik – Auf den Spuren des Kolonialismus in Bayreuth“; Referent: Florian André Unterburger. Er arbeitet dabei die Abhängigkeit der Bayreuther Industrialisierung von Kolonialismus und Kolonialwaren (Zuckerrohr, Baumwolle, Kakao, Tabak) heraus.

Tipp: Die Industrieführung selbst wird am Freitag, den 16. September, ab 15 Uhr unter der Schirmherrschaft des Historischen Vereins Oberfranken ein weiteres Mal angeboten.

Altes Rathaus: Der Sitz des Kunstmuseums Bayreuth, Maximilianstraße 33, beteiligt sich ebenfalls am Tag des offenen Denkmals. Das Kunstmuseum hat von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

– 11 bis 13.30 Uhr: Perspektivisches Zeichnen: Ob barocke Erker oder Eingangsportal - das historische Gebäude des Kunstmuseum Bayreuth lädt zum perspektivischen Zeichnen ein. Leitung: Verena Weinmann M.A., Kunstpädagogin.

– 11 und 13 Uhr: Führung durch die Ausstellung „20 Jahre Klaus Dettmann Kunststiftung“ mit Beatrice Trost.

– 14 bis 16.30 Uhr: Spuren in der Kunst entdecken - offene Werkstatt mit Kunstpädagogin Ingrid Seidel.

– 15 Uhr: Kultur-Spur im Alten Rathaus: Die Besucherinnen und Besucher folgen der Spur des historischen Ortes und seiner Transformation zu einem Museum. Schlaglichter werden auf Details der Gestaltung, wie den Sandstein, die Treppe, den Dachboden, den Stuck, die Bemalung und die Türbeschläge geworfen. Leitung: Dr. Beatrice Trost.

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