Bayerischer Landtag präsentiert sich Im Wohnwagen – Politiker hautnah erleben

Ilse Aigner (CSU), Präsidentin des bayerischen Landtags, präsentiert den „Landtruck“. F Foto: Sven Hoppe/dpa

Stolze 265 000 Euro hat sich der Landtag seine mobile Bühne kosten lassen, mit der er an diesem Samstag in Bayreuth Halt macht. Hinter der glänzenden Fassade steht ein wichtiger Auftrag.

 
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In einem umgebauten Wohnwagen macht der bayerische Landtag an diesem Samstag Halt in der Bayreuther Innenstadt. Auf dem Stadtparkett in der Maximilianstraße informiert er von 10 bis 17 Uhr über seine Arbeit und darüber, wie man gegen Hass und Hetze vorgehen kann.

Neben spontanen Bürgersprechstunden gibt es auch Gesprächsrunden. Das erste Forum steht um 11 Uhr mit Karl Freller, dem Vizepräsidenten des bayerischen Landtags, auf dem Programm. Mit Moderator Marcel Auermann, dem Gesamt-Chefredakteur der Verlagsgruppe Hof, Coburg, Suhl, Bayreuth (HCSB), in der auch diese Zeitung erscheint, spricht er über die Wichtigkeit der Demokratie, Corona, Verschwörungstheorien, aber auch darüber, wie sehr sich die Debattenkultur in den vergangenen Jahren verändert hat.

Ab 12 Uhr steht eine ebenfalls von Marcel Auermann moderierte Diskussionsrunde mit den Landtagsabgeordneten aus dem Wahlkreis auf dem Programm. Gudrun Brendel-Fischer (CSU), Inge Aures (SPD), Christian Zwanziger (Grüne), Sebastian Körber (FDP) und Jan Schiffers (AfD) gehen auf lokale Themen und Punkte ein, die ganz Oberfranken derzeit beschäftigen – von der Mobilität über die regionale Wirtschaft bis hin zum Fachkräftemangel.

„Es ist mein ausdrücklicher Wunsch, dass unser Parlament künftig verstärkt Öffentlichkeitsarbeit in der Fläche macht und die Menschen in Bayerns Regionen trifft. Unser Landtruck soll eine mobile Bühne für die Demokratie sein“, erklärte Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) bei der Vorstellung des Konzeptes Ende April in München. „Hinter uns liegen zwei Jahre Pandemie. Zwei Jahre, die unsere Gesellschaft nachhaltig geprägt haben – und wahrlich nicht immer zum Besten. Und wir stellen in den Kommentarleisten unserer Social-Media-Kanäle fest, dass es viel Unwissen gibt über die Arbeit von Abgeordneten, über die Arbeit unseres Landtags. Ich denke, wir müssen jetzt, wo es wieder möglich ist, mit den Menschen ins Gespräch kommen“, sagte Aigner.

Genau das soll also am kommenden Samstag mitten in Bayreuth passieren – und zwar in einem im Jahr 1972 in Kalifornien gebauten sogenannten Airstream-Trailer, der vom bayerischen Landtag erworben und 2022 zu einem Bühnenfahrzeug umgebaut wurde. Mit seiner polierten Aluhülle und der auffallenden rundlichen Form ist der Anhänger ein Blickfang. Er soll bayernweit Aufmerksamkeit erzeugen. Die Kosten für Ankauf, Umbau und technische Ausstattung bezifferte der Landtag auf Nachfrage auf 265.000 Euro. Das Geld stammt aus den Mitteln der Öffentlichkeitsarbeit des Landtags.

Neben dem Besuch in Bayreuth stehen in diesem Jahr noch zwölf weitere Besuche im ganzen Freistaat an. 2023 sollen weitere folgen. Der nächste Halt in Oberfranken ist übrigens am 14. Oktober in Coburg geplant.

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