Bauhof rückt mit 20 Mann und sieben Fahrzeugen aus Pegnitz: Großeinsatz nach Blitzeis

Von und Kerstin Goetzke

Blitzeis bescherte auch den Männern vom Bauhof in Pegnitz einen Großeinsatz, wie sie ihn in dieser Form nicht einmal nach schweren Schneefällen erlebt haben.

 
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Als Erster machte sich zu sehr früher Stunde Einsatzleiter Michael Schindler auf den Weg, fuhr von seinem Wohnort Neuhof nach Pegnitz. Wobei der Begriff „fahren“ nicht so ganz passt: „Ich bin gekrochen „, so Schindler am Freitagmorgen im Gespräch mit dem Kurier. Das war so gegen 2 Uhr. Wenig später alarmierte er seine komplette Mannschaft. Die rückte noch vor 4 Uhr aus. Mit einem rund 20-köpfigen Trupp, verteilt auf sieben Fahrzeuge.

Stundenlang unterwegs

Stundenlang waren die Männer vom Bauhof im ganzen Stadtgebiet unterwegs. Ihr besonderes Augenmerk galt natürlich den zahlreichen Steigungen, wie dem Zipserberg oder dem Steilstück hinunter zur Realschule. Diese wurden zwei-, dreimal angefahren. Und nach 8 Uhr schickte Schindler seine Truppe erneut los, um überall nach dem Rechten zu sehen.

Ketten aufgezogen

Auch altgediente Bauhof-Hasen, die schon seit vielen Jahren im Winterdienst aktiv sind, waren sich laut Schindler einig: „So etwas haben sie noch nicht erlebt.“ Und auch diese hätten vorsichtshalber Ketten aufgezogen, um angesichts der extremen Glätte das Sicherheitsgefühl bei ihrer rutschigen Tour zu erhöhen. Ihr Einsatz hat sich gelohnt: Nicht nur auf Facebook erntete das Bauhofteam Komplimente für seinen unermüdlichen Einsatz.

Früh über Schulausfall informiert

Durch die frühzeitige Information über Medien und soziale Netzwerke sprach es sich bei Eltern und Schülern schnell herum: In Stadt und Landkreis fällt der Unterricht aus. Für den Notfall hatten die Schulen auf die Schnelle eine Betreuung für jene Kinder organisiert, die trotzdem in die Schule kamen. „Bei uns standen acht Kollegen bereit, um sich um diese Schüler zu kümmern“, sagt Hermann Dembowski, Leiter des Pegnitzer Gymnasiums. Doch bis auf drei aus der Oberstufe, die einen für eine Weihnachtsfeier genutzten Raum wieder auf Vordermann brachten, waren keine Schüler da, die man hätte betreuen können.

Drei kleinere Unfälle

Die Polizeiinspektion Pegnitz verzeichnete lediglich drei kleinere Unfälle in der Nacht. „Überraschend wenig, es ist relativ glimpflich verlaufen“, erklärt Harald Düplois, stellvertretender Dienststellenleiter, auf Nachfrage. Er vermutet, dass schon einige Arbeiter im Weihnachtsurlaub sind und dementsprechend weniger auf den Straßen los war. Und auch der Regen, der bereits in der Vornacht eingesetzt hatte, überraschte am Ende wohl niemanden so richtig. Die Autofahrer seien gut vorbereitet gewesen. Die Polizei selbst wird über einen elektronischen Meldedienst über Extremwetterlagen gewarnt.

In den Graben geschlittert

Bei einem der drei Unfälle ist ein Schaden von 5.000 Euro entstanden. Dabei war in Creußen ein Auto in einen Graben geschlittert. Die anderen beiden Vorfälle bezeichnet Düplois als gering. In Pottenstein war ein Auto in den Graben gerutscht und in Pegnitz eins mit geringer Geschwindigkeit gegen eine Laterne.

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