Ball der Stadt Ein Mix, der nicht nur Tänzer glücklich macht

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Da ist auch Kondition gefragt: So mancher Tanzherr hängte im Lauf des Abends sein Jackett an den Nagel oder vielmehr die Stuhllehne. Die Big Band Titanium konnte sich jedenfalls über Zuspruch nicht beklagen, das Parkett vor der Hauptbühne war durch die Bank stark frequentiert. Fotos: Andreas Harbach Foto: Andreas Harbach - Hagenstrasse 19b - 95448 Bayreuth - mobil 0170 8655 275 - kontakt@andreasharbach.de - www.andreasharbach.de

BAYREUTH. Wann ist eine Ballnacht die gerne zitierte „rauschende Nacht“? Wenn sie einen Rausch der Gefühle auslöst? Wenn die Tänzer bis in die Morgenstunden das Parkett wienern? Nun, jedenfalls hat das nur bedingt etwas mit dem Angebot an Spirituosen in der Bar zu tun. Ersetzt man „rauschend“ durch „gelungen“, kommt man der Sache schon näher. So wie beim Ball der Stadt am Samstagabend in der Oberfrankenhalle. Der war gelungen.

 
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Nicht nur, weil er binnen weniger Stunden ausverkauft war und damit zwangsläufig eine tolle Sache sein muss. Wobei die rege Nachfrage schon ein Indiz dafür ist: Das Konzept passt. Weil die Mischung passt. Eine Bühne, eine Tanzfläche, ein musikalischer Taktgeber – das war einmal, das funktionierte mit Ach und Krach noch im 19. Jahrhundert. Die Ballbesucher sind durchaus ein anspruchsvolles Publikum, wollen ein Mosaik als Angebot. Das bekamen sie denn auch.

Die Halle als Ballhalle? Ja...

Da spielt auch der Rahmen eine Rolle. Also das Ambiente. Eine Sporthalle als Ballhalle – hm. Nun, sie kann das, die Oberfrankenhalle, das zeigte sich nicht zum ersten Mal. Bei so manchem Plausch im Foyer und auf den Fluren wurde diskutiert, ob denn ein erneuter Umzug in die Stadthalle, wenn diese in – noch nicht – absehbarer Zeit als Friedrichsforum ihre Wiederauferstehung feiert, überhaupt enen Sinn ergibt. Ja, sagten einige. Doch viele haben inzwischen auch am neuen Ballspielort ihren Gefallen gefunden.

Der Vollmond und die Sonne

Das funktioniert nur, wenn wie gesagt das Ambiente stimmt. Also in erster Linie die Deko. Und die lebte das Ballmotto „Konnichiwa Tokio“, einen Gruß an die Olympiastadt im Sommer 2020, auf eine angenehm unaufdringliche Weise. Überall präsent, mit klarer Japan-Note, aber nicht überbordend, nicht aufdringlich. Draußen der Vollmond am Nachthimmel, drinnen über der Hauptbühne ein großer roter Kreis, das Land der aufgehenden Sonne symbolisierend. Unzählige weiße Luftballons an den Tischen. Ergänzt durch diverse Lichtspiele, schuf das eine Atmosphäre, die auch abseits des ständig dicht bevölkerten Tanzbodens einladend wirkte.

Der Mix macht's

Zurück zur Mischung, die es ausmacht, das Gelungen-Sein. Dazu gehört auch eine Portion Show. Im Mittelpunkt dabei das Yingling Duo, zwei Akrobatikkünstlerinnen aus China, die ihre hoch entwickelte Artistik mit außergewöhnlicher Schirm- und Tücher-Jonglage garnierten. Da passt er mal, der Begriff Augenweide. Doch, klar, den Mix bei einer Ballnacht macht die Musik. Und da war eben weit mehr als die klassische Walzer-, Rumba-, Jive- und Tango-Palette, die im großen Saal von der Big Band Titanium inklusive Gesang und Streicherklängen kredenzt wurde.

Die Klassiker locken

Da ist vor allem auch Gery’s Trio zu nennen, das in den Räumen der Hallen-Gaststätte rock’n'rollige Tanzträume zu bejahrten Dauerrennern von CCR über Billy Joel und Bryan Adams bis zu den Eagles erfüllten. Ach ja, und eine Etage höher im Disco-Areal nahe der Cocktailbar legten auch viele Ü-50er zum Angebot von DJ Fab X so richtig los und achteten dabei nicht auf den rinnenden Schweiß.

Wer sich mal einfach nur zurückziehen wollte, war im zur Buddha-Lounge umgestalteten Spiegelsaal bei dezenter Hintergrundmusik und Sushi auf adrettem Mobiliar aus Holzpaletten gut aufgehoben. Bis weit nach Mitternacht hielten die Ballbesucher in olympischer Manier die Stellung.

Die Bildergalerie

Eine Bildergalerie zum Ball der Stadt finden hier.

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