Bald macht es wieder auf, das Regina-Filmtheater Kino-Wiedergeburt mit James Bond

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Er rechnet mit großem Zuspruch: Dieter Huttarsch startet mit Optimismus und dem aktuellen James-Bond-Streifen „Spectre“ in das neue Kapitel des Regina-Filmtheaters. Foto: Ralf Münch Foto: red

Dieter Huttarsch hat alle Mosaiksteinchen zusammen für die Wiederbelebung des Regina-Filmtheaters. Ab Mittwoch, 4. November, hat Pegnitz wieder ein Kino. Und zum Startschuss gibt es gleich einen Film-Hammer: den neuen James-Bond-Streifen „Spectre“

 
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Er läuft sogar einen Tag vor dem offiziellen Bundesstart in Pegnitz. Als Preview, als Vorschau. „So ein Blockbuster zum Auftakt tut natürlich gut“, sagt Huttarsch, dessen Oma und Mutter bereits viele Jahre lang als Kinobetreiber gewirkt haben. Bis sich der Aufwand einfach nicht mehr lohnte. Den 24. Bond-Film zeigen zu dürfen, ist jedoch auch mit einem Haken verknüpft. Einem Haken, der Huttarsch für drei Wochen in seiner Kreativität einschränkt.

So schreibt das der Verleiher vor

Denn so lange muss er den Streifen zeigen – und zwar nur diesen Streifen, keinen anderen. Ohne Wenn und Aber. „Das ist die Vorgabe von Sony, dem Verleiher.“ Diese Auflage hat auch einen Vorteil: Wer am Premierenabend nicht ins Kino kommt, hat genug Zeit, das nachzuholen. 125 Plätze bietet das Regina, Huttarsch rechnet mit einem weit höheren Zuspruch. Am 4. November gelte daher: „Wer zuerst kommt, kommt zuerst rein.“ Denn Huttarsch verfügt noch nicht über ein Reservierungssystem. Weil ein gutes, ein „vernünftiges“, richtig viel Geld kostet. Tausende von Euro. „Und die großen Anbieter wollen dann auch noch Prozente vom Kartenverkauf“, sagt Huttarsch.

Das kann noch kommen

Nach der aufwendigen Renovierung des Kinogebäudes und seines Umfeldes muss mit Investitionen irgendwann auch einmal Schluss sein. Was nicht heißt, dass nicht irgendwann doch eine Reservierung möglich ist. Wenn der Laden läuft ...

Bei den Vorbereitungen in den vergangenen Tagen und Wochen lief alles planmäßig, sagt Huttarsch. Jetzt ist alles da, was da sein muss. Auch das „größte Trumm“, auf das er noch gewartet hat – eine Kaffeemaschine in Caféhausqualität. Überhaupt ging es im Endspurt vor allem um Dinge, die mit der Bewirtung zu tun haben. Wie die Zapfanlage, die Getränke, die Süßwaren – „und auch das Popcorn, das sind echt große Säcke, die da angeliefert werden“. Bei der Technik ist schon länger alles in trockenen Tüchern.

Huttarsch, der Solist

Es kann also losgehen für den Mann, der irgendwie fast alles im Alleingang stemmen will. Gut, in der ersten Woche nach der Eröffnung hilft ihm seine Lebensgefährtin, sie hat dafür Urlaub genommen. Aber danach traut er sich schon zu, das Kino-Projekt als Solist zu bewältigen. Vom Ticketverkauf über das Kartenabreißen, von der Bewirtung bis zum traditionellen Verteilen von Eiskonfekt kurz bevor der eigentliche Film anläuft – und, klar, Huttarsch ist auch der Filmvorführer.

Die erste Phase im neuen Regina ist den Hollywood-Knüllern gewidmet. Nach Mr. Bond sollen auch die Premieren von Teil drei der „Die Tribute von Panem“-Saga und der von vielen lang ersehnte neue Star-Wars-Kracher in Pegnitz zu sehen sein. „Die Leute wollen schon in erster Linie aktuelle Filme“, so Huttarsch.

Dauernd klingelt das Telefon

Aber vor allem wollen sie wieder ein Kino in Pegnitz haben. Huttarsch ist optimistisch, „es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht angerufen werde, wann es losgeht, was auf dem Programm steht“. Und das sollen eben nicht nur US-Reißer sein, sondern auch deutsche Filme.

Und Kinderfilme. Gerade am Wochenende. Huttarsch kann sich auch vorstellen, am Freitag eine Nachtvorführung nach dem Abendfilm – er beginnt grundsätzlich um 20 Uhr – anzubieten. Für junge Leute, „weil vor Mitternacht geht ja eh niemand nach Trockau in die Disco“.

Und Huttarsch will noch mehr. Er kann sich auch vorstellen, Kleinkunst im Regina stattfinden zu lassen. Hier ein Kasperletheater für den Nachwuchs, dort ein Kabarettabend für die älteren Semester. Doch zunächst muss die Wiederbelebung Pegnitzer Kino-Herrlichkeit erst einmal ins Laufen kommen. Und so Huttarsch, dass all jene, die das Vorhaben so loben, dann auch tatsächlich ins Regina kommen. Und zwar nicht nur einmal...

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