Bad Bernecker träumen vom Aufstieg

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Hochbetrieb am Schießstand herrschte schon im vergangenen Jahr in der Bad Bernecker Turnhalle bei einem normalen Bayernliga-Wettkampf. Ähnlich dürfte es auch beim Bayernliga-Finale am kommenden Sonntag zugehen – allerdings ungleich spannender und mit besseren Aussichten für die Heimmannschaft. Foto: Stefan Wolfrum Foto: red

Ist die Schützengesellschaft Bad Berneck bald zweitstärkste oberfränkische Kraft bei den Luftgewehr-Schützen hinter Bundesligist SG Coburg? Die Kurstädter haben auf dem Weg dorthin noch einige Hürden aus dem Weg zu räumen – und auf fremde Hilfe angewiesen sind sie auch –, aber ein Ding der Unmöglichkeit ist der dazu notwendige Aufstieg in die Zweite Bundesliga nicht. Zunächst einmal muss beim Bayernliga-Finale am Sonntag (ab 10 Uhr) in der heimischen Dreifachturnhalle alles zusammenpassen.

 
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Wie berichtet, hatte sich die Bad Bernecker Mannschaft durch zwei Siege am vorletzten Wettkampftag auf Platz drei verbessert. Sie liegt vor dem finalen Wettkampf, an dem alle acht Mannschaften am Start sind und je zwei Wettkämpfe zu absolvieren haben, nur noch zwei Zähler hinter der zweitplatzierten Mannschaft aus Holzhammer. Würden es die Kurstädter schaffen, die Oberpfälzer noch abzufangen, würden sie zusammen mit der bereits als Meister feststehenden SG Saltendorf II in die Aufstiegsrelegation gehen.

Damit das Szenario Realität werden kann, muss Bad Berneck seine beiden Duelle gegen Zeitlarn (10 Uhr) und Schlusslicht Nittenau (15.30 Uhr) auf jeden Fall gewinnen, Holzhammer indes muss seine Wettkämpfe verlieren. Schon mit nur einem einzigen Sieg des Tabellenzweiten wären die Kurstädter raus aus dem Relegationsrennen, weil ihre Einzelsieg-Bilanz im Vergleich zu Holzhammer deutlich schlechter ist. Auch der Bad Bernecker Mannschaftsführer Peter Baldauf weiß, dass die Chancen nicht besonders gut stehen. Alle Eventualitäten schon im Vorfeld durchspielen, das möchte er aber nicht. „Wichtig ist zunächst einmal, dass wir unsere Hausaufgaben machen, erst dann dürfen wir anfangen, ein wenig zu träumen.“

Holzhammer mit schwerem Abschlussprogramm

Ein bisschen Nahrung bekommt sein Traum durch die Tatsache, dass Holzhammer im Vergleich zu seinem Team ein extrem schweres Abschlussprogramm vor der Brust hat. Neben dem verlustpunktfreien Meister bekommen es die Oberpfälzer noch mit dem viertplatzierten, aber vor der Saison sehr hoch eingeschätzten Team aus Neumühle zu tun.

Die Neumühler hätten den Vorteil, ergänzt Baldauf, dass sie neben seinem eignen Team die einzigen waren, die in der vergangenen Saison schon einmal auf der recht ungewohnten Anlage in der Dreifachturnhalle geschossen haben – damals bei einem normalen Bayernliga-Wettkampf. Für sein Team sei der Heimwettkampf übrigens nicht nur ein Segen, obwohl es doch am Tag zuvor noch einmal auf der eigens für diesen Wettkampf errichteten Anlage trainieren könne. „Aber der Druck im Wettkampf ist für unsere junge Mannschaft vor der zu erwartenden großen heimischen Kulisse enorm.“ Das mussten die Kurstädter auch im letzten Jahr erfahren, als sie gegen Schlusslicht Laaber aufgrund der großen Nervosität einige Ringe liegen ließen und mit 0:5 verloren. „Wenn da plötzlich 200 Mann hinter dir sitzen, ist das schon was anderes als bei einem normalen Wettkampf.“

Grund, nervös zu sein, haben seine Schützen eigentlich nicht. Der Klassenerhalt, das erklärte Saisonziel, ist längst eingetütet. „Was jetzt noch kommt, ist Zugabe. Schon alleine, wenn wir es schaffen würden, den dritten Platz abzusichern, um bei der anschließenden Siegerehrung auf dem Podest zu stehen, wäre schon ein Traum“, sagt der SG-Mannschaftsführer. „Dieser eine Sieg, den wir dafür brauchen, muss einfach her.“ Dafür trainierte seine Mannschaft zuletzt jeden zweiten Tag. „Alle sind top motiviert.“ Und so nehmen die SG-Schützen die Mission „Podestplatz und mehr“ in der Aufstellung Gina Holland, Andreas Schürhoff, Elisabeth Wolf, Sabrina Bär und Anna Kuchlbauer in Angriff. Ersatzschützen sind Mike Kretz und das erst 16-jährige Talent Sebastian Timm.

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