Axel Herrmann von den Freien Wählern schlägt Stefan Prechtl mit 55,2 Prozent Herrmann siegt in Warmensteinach

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Axel Herrmann, der neue Bürgermeister von Warmensteinach mit seiner Frau Andrea Foto: Harbach Foto: red

Axel Herrmann heißt der neue Bürgermeister von Warmensteinach. Der 51-Jährige Freie Wähler setzte sich gegen seinen Freund und Schulkameraden Stefan Prechtl (52, BW) mit 55,2 Prozent durch.

 
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Von Wahl-Kampf war in Warmensteinach überhaupt nichts zu sehen. Seite an Seite verfolgten die beiden Konkurrenten die Auszählung. „Nein, wir sind keine Konkurrenten“, sagte Prechtl, „wir sind Freunde.“ Noch am Nachmittag hatten sie die Wahlhelfer mit Verpflegung versorgt – gemeinsam. Prechtl war auch der erste, der den neuen Bürgermeister Herrmann in den Arm nahm und ihm gratulierte. „Wir haben beide das gleiche Ziel. Egal, wer’s wird, es wird sich was tun“, sagte er während der Auszählung. Und dann ist es Herrmann geworden.

Die beiden Kontrahenten kennen sich schon aus der Grundschule. „Beide waren tüchtige Schüler“, sagte ihr damaliger Lehrer Franz Haas (80), der sie in der fünften und sechsten Klasse unterrichtete. „Und beide haben ihren Weg gemacht.“ Zur Auszählung der Stimmen für seine beiden Schüler von damals war er extra mit dem Fahrrad gekommen.

Die letzte halbe Stunde, bevor für Herrmann ein ganz neuer Weg begann, scherzten und lachten die beiden miteinander. „Der bessere wird gewinnen.“ Anfangs war keine Anspannung zu spüren, aber dann. Als die Urnen ausgeschüttet wurden, holten sich beide was zu trinken. Und gaben zu, jetzt doch etwas gespannt zu sein. „Gehört doch dazu.“ Nach Auszählung der erten Stimmbezirke zeichnete sich schon ein Vorsprung für Herrmann ab: Mit knapp 59 Prozent der ausgezählten Stimmen lag er vorne. Mit dem Briefwahlergebnis sicherte er sich seinen Vorsprung: mit 15 Stimmen mehr.

Wie es ist, Bürgermeister geworden zu sein? „Einfach geil.“ Aber dann wollte Herrmann die Sache „mal sacken lassen“, um gleich am Montag an die Arbeit zu gehen. Seine erste Aufgabe? „Als erstes den Hochwasserbehälter angehen.“

Davor aber feierte Herrmann erstmal. Und davor hagelte es Bussis von seiner Frau Andrea (44) und drei seiner Töchter, Lisa (21), Nina (27) und Monja (15). Die vierte hat vom Sieg ihres Vaters in Bayreuth erfahren. Herrmann lobte den fairen Wahlkampf und bedankte sich dafür bei Prechtl. Der zeigte sich überhaupt nicht enttäuscht von seiner Niederlage. „Wir wollten etwas erreichen und einen würdigen Bürgermeister.“ Prechtl versprach Herrmann „jegliche Unterstützung, die er braucht“. Und er werde den Fehler des Vorgängers nicht machen, diese Unterstützung auszuschlagen.

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