Auswirkung auf Lebensmittler: Noch immer steht die Konzern-Entscheidung aus, ob es einen Durchbruch zwischen beiden Häusern gibt Loher-Haus: Zur Not eben ohne Karstadt

Von

Das Gerüst ist weg. Das Dach ist gedeckt, neue Fenster sind drin: Das Loher-Haus ist bereit für den Innenausbau. Für den Wandel vom zentralen Leerstand zum Loher-Einkaufszentrum. Bis Frühjahr hätte das Haus fertig sein sollen. Jetzt peilt der Bayreuther Projektentwickler Bernd Deyerling Ende des Jahres an. Ohne Wenn und Aber. Und zur Not auch ohne Durchbruch zu Karstadt.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

"Frustrierend." Bernd Deyerling fasst es in diesem einen Wort zusammen. Frustrierend, dass sich alles Monat für Monat in die Länge zieht. Weil in der Karstadt-Zentrale in Essen keine Entscheidung fällt. Ziel ist es nach wie vor, Loher und Karstadt miteinander zu verbinden. Durch Durchbrüche im Erdgeschoss von Loher zum Untergeschoss von Karstadt. Dort will Rewe einen großen Lebensmittelvollsortimenter unterbringen. Und im ersten Stock von Loher zum Karstadt-Erdgeschoss, um die Einzelhandelsflächen miteinander zu verbinden. "Alles, was mit Gewerbe zu tun hat, hängt stark damit zusammen, wie die Ausrichtung mit Karstadt wird", sagt Deyerling am Dienstagnachmittag im Gespräch mit unserer Zeitung.

Oberbank zieht ein

Die Interessenten für die Flächen im Loher-Haus habe er schon mehrfach vertrösten müssen. Wobei viele schon Verträge unterzeichnet haben: "Die Oberbank wird einen Teil im Erdgeschoss des Loher-Hauses und im ersten Stock beziehen, auch die Apotheke ist nach wie vor fix im Erdgeschoss", sagt Deyerling. Fest stehe auch die Einzelhandelsnutzung in weiten Teilen des ersten Stocks an der Kanalstraße inklusive des Innenhofs, der mit Pavillons gestaltet wird, um die Verbindung in Richtung Karstadt-Brücke zu gewährleisten. Mittelfristig denkt Deyerling hier auch an eine Verbindung in Richtung Eysserhaus-Passage un die Innenhöfe der Häuser zur Maxstraße. Der zweite Stock und das Dachgeschoss des Loher-Hauses wird von zwei Arztpraxen genutzt.

Baustelle im dritten Jahr

"Das alles hier geht jetzt ins dritte Jahr", sagt Deyerling. "Wir hängen an der Planung nur an der Entscheidung von Karstadt." Wie die Treppen und die Rolltreppen im Eingangsbereich zur Schulstraße gebaut werden, die ganze Ausrichtung im ersten Stock. Und nicht zuletzt der Lebensmittler, der von den Bayreuthern heiß ersehnt wird in der Innenstadt. Wenn Karstadt sich in den nächsten Wochen nicht zu einer Entscheidung durchringt, sagt Deyerling, "dann besteht die Gefahr, dass wir den Lebensmittler nicht in der Form und Größe machen können, wenn der Durchbruch nicht kommt". Es sei schon viel zu viel Zeit verstrichen. Das Haus sei längst reif für den Innenausbau, "die anderen Mieter wollen ja auch rein", sagt Deyerling. "Im Juni brauchen wir die Entscheidung, dann müssen wir die Weichen stellen, ob wir jetzt mit oder ohne Karstadt weitermachen". Wenn ohne Karstadt weitergemacht werden müsse, "denn werden wir auf jeden Fall die Durchbrüche an den entsprechenden Stellen vorsehen".

Es gibt bereits eine Verbindung

Paradox: Es gibt bereits eine Verbindung zwischen beiden Häusern. Eine alarmgesicherte Stahltür würde vom ersten Stock des Loher-Hauses den Weg freigeben zum Karstadt-Erdgeschoss. Und: Beide Häuser gehören der niederländischen Investorengruppe Ashkenaz, deren Bevollmächtigter Deyerling ist. Dennoch hängt das Projekt - noch - an Karstadt: "Eigentlich unverständlich, denn: Jeder sagt, dass eine Verbindung der beiden Häuser nur Vorteile bringt. Es war für uns auch keine Frage, dass wir über kurz oder lang zu einer vernünftigen Lösung kommen", sagt Deyerling. "Davon profitiert die ganze Innenstadt, nicht nur die Ecke unten an der Kanalstraße."

Keine Stellungnahme von Karstadt

Während am Dienstag weder aus dem Bayreuther Karstadt-Haus - die Geschäftsführung ist nicht im Haus - noch aus der Karstadt-Zentrale in Essen eine Stellungnahme zu bekommen war, sagt Ulrich Meyer zu Helligen, der Leiter des städtischen Planungsamtes: Aus Sicht der Verwaltung gebe es keine Probleme. "Die Vebindung der beiden Häuser wäre abgestimmt. Das einzige Thema, das im Juni noch geklärt wird, ist der barrierefreie Zugang von der Kanalstraße aus." Es gehe letztlich darum, wie die Rampe für Rollstuhlfahrer gestaltet wird, "damit das mit den Ausläufern der Zentralen Omnibus-Haltestelle keine Probleme gibt", sagt Meyer zu Helligen. 

Autor

Bilder