Aus fürs Wurschthaus Media-Markt bald ohne Imbiss

, aktualisiert am 06.12.2022 - 15:11 Uhr

Eine Institution macht zu: das Wurschthaus auf dem Parkplatz des Bayreuther Media-Markts schließt nach 14 Jahren - der Elektronik-Markt kündigte den Vertrag.

 
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Das Wurschthaus am Media-Markt ist nur noch bis Donnerstag, 22. Dezember, geöffnet. Das gaben die Betreiber, Christine und Peter Borgmann, selbst bekannt. Pikant: Peter Borgmann war einst Geschäftsführer des Media-Marktes.

Nach seinem Ausscheiden hat der Betrieb den Standplatz zum 31. Dezember dieses Jahres gekündigt. „Für uns ist es unerklärlich und dennoch nicht zu ändern“, schreiben die Borgmanns auf Facebook. 14 Jahre war der Imbiss an dieser Stelle, ihnen sei es nicht geglückt, einen anderen in Bayreuth zu finden. Sie bitten die Besitzer von Gutscheinen, diese so schnell wie möglich einzulösen.

Warum müssen die Borgmanns weg? „Zu internen Vorgängen sage ich nichts“. Das sagt der seit einem Jahr amtierende Geschäftsführer Jörg Philips auf Anfrage dieser Zeitung. Er nennt Borgmann einen „sehr sehr geschätzten Kollege, der mehr als 30 Jahre den Media-Markt in Bayreuth erfolgreich geführt hat.“

Es gehe mit dem Wegfall des Imbisses „etwas zu Ende, eine Zeit, die gut war“. Und was wird da hinkommen? Klare Antwort von Philips: „Hinkommen wird gar nichts, auch kein anderer Imbiss-Stand.“ Es werden einfach mehr Parkplätze und die Sicht zur Warenausgabe werde freier.

Peter Borgmann ist traurig: „Es hat mir einen Hieb ins Herz versetzt.“ Seit 30. September 2021 hat er als Chef des Media Marktes aufgehört, danach flatterte die Kündigung vom Imbiss in den Briefkasten. Obwohl der Imbiss von seiner Frau geführt wird.

2008 hat er sich mit Winterdorf-Macher Dieter Reil zusammen getan und einen Testballon gestartet. „Das kam gut an, dass wir das Wurschthaus stehen gelassen haben.“

Borgmann wollte sogar einen Hundertwasser-Imbiss testen lassen.  Reil stieg später aus, Borgmanns Lebensgefährtin machte es selbst, später betrieb er es alleine – mit Genehmigung des Media-Marktes.

Allerdings hat der Führungsstab des Unternehmens gewechselt. Als Borgmann ausgestiegen ist, soll den neuen Chefs das Wurschthaus ein Dorn im Auge gewesen sein. „Kaum bist nicht mehr beim Media-Markt …“, sagt Borgmann.

Einen „vernünftigen Grund“ sieht er nicht, sein Stand bringe sogar Frequenz, etwa mit der Wurst des Monats.  „Ich zahle sogar Miete“, sagt Borgmann. Es habe ihm auch immer Spaß gemacht, auch wegen der Kreativität.

Die Suche nach einem neuen Standort war ergebnislos: Man brauche einen stärkeren Stromanschluss, Wasser, Abwasser – so leicht nicht zu finden. Beim Bau des Media-Marktes habe er das alles mit einplanen lassen. Der damalige Firmenchef habe das alles genehmigt.

Aber er bleibt gelassen, „es ist, wie es ist“, sagt er. Er sagt aber auch: „Es ist unbegreiflich.“

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