Auftakt zur Kurier-Wirtshaustournee

Ein ausgebuchter Saal in der Ratsstube. Gut gelaunte Gäste bei guter Stimme und guter Stimmung. Dazu jede Menge guter Gespräche. Und nicht zuletzt ein Hauptdarsteller in Hochform. Besser hätte er kaum verlaufen können, der Auftakt zur 2017-er Auflage der Kurier-Wirtshaustournee mit Philipp Simon Goletz, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Frankensima

 
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Der Frankensima ist ein Multitalent. Kabarettist, Komiker, Volksmusiker, Mundartschriftsteller – so steht es nicht nur in Wikipedia, so ist das auch in der Realität. Er ist das, was man im wahrsten Sinn des Wortes unter dem Begriff Unterhaltungskünstler versteht.

Und dabei nie abgehoben, sondern bodenständig, ganz nahe bei den Menschen. Naheliegend also, dass der Kurier ihn für diese Tourneereihe durch Gasthöfe unserer Region verpflichtet hat. Lautet das Motto dieser Heimatzeitung doch „Immer näher dran“.

Leser-Blatt-Bindung

Im Gegensatz zur Premiere im Vorjahr, als der Frankensima weitgehend als Solist den Abend bestritt, wird heuer buchstäblich Leser-Blatt-Bindung betrieben. Denn es ist ausdrücklich erwünscht, dass die Gäste selbst zu Akteuren werden. D

Das bedeutet in diesem Fall vor allem, dass sie den Frankensima vokal unterstützten. Sozusagen als sein Begleitchor, wenn er zum Akkordeon und dann tief die Kiste des fränkischen Liedguts greift. Letztlich ist die Kurier-Tournee eine Wiederbelebung des nur noch ab und zu zu findenden Wirtshaussingens – und damit einer Tradition, die diesen Namen auch verdient.

Liederbuch für die Wirtshaustournee

Zu diesem Zweck hat der Kurier für die Wirtshaustournee extra ein Liederbuch herausgebracht, in dem fast 100 Stücke aus dem Repertoire des Frankensima zu finden sind - was das Mitsingen natürlich erheblich erleichtert. Für 4,50 Euro ist es zu haben.

Gedichte und Anekdoten

In der Ratsstube ließen sich die Besucher denn auch nicht lange bitten und stimmten nicht nur beim Franken- oder Oberfrankenlied mehr oder minder kräftig mit ein. Es war ein durch und durch fränkischer Abend, bei dem der Frankensima nicht nur musikalisch unterwegs war, sondern auch humoristisch.

Mit allerlei Gedichten und Anekdoten, die der Untersteinacher in seiner unnachahmlichen Manier zum Besten gab. Und dabei einen intensiven Einblick in das fränkische Seelenleben gewährte. Der 62-Jährige, der einst selbst im Journalismus tätig war, ehe er sich 1985 selbstständig machte, widmete sich dabei auch der fränkischen Art, zu kommunizieren.

Anregungen und einige kritische Töne

Eine Gesprächsführung, der nicht jeder Außenstehende folgen kann. Die aber letztlich meist herzlich und nicht verletzend ist. Auch wenn man das oft erst beim zweiten Nachdenken so richtig nachvollziehen kann. Um den Stimmbändern der Gäste zwischendurch eine Phase der Erholung zu gönnen, war der lange Abend in drei „Akte“ gegliedert.

Die Pausen nutzten Ingrid Amschler und Vanessa Saranaov von der Marketingabteilung des Kuriers und der Pegnitzer Lokalredaktionsleiter Stefan Brand, um mit Lesern und jenen, die es werden wollen, ins Gespräch zu kommen. Und bekamen dabei so manche Anregung und auch einige kritische Töne zu hören, was man anders oder vielleicht sogar noch besser machen könne. Die Besucher ließen sich denn auch nicht lange bitten und geizten nicht mit Ideen. ⋌sbr

INFO: Die nächste Veranstaltung der Wirtshaustournee im südlichen Landkreis findet am Donnerstag, 16. März im Mai-Hof in Köttweinsdorf bei Waischenfeld statt. Ab 17 Uhr Einlass, das offizielle Programm beginnt um 18.30 Uhr. ⋌

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