Die Grube vor dem Opern-Café ist größer als die bisherigen, die Hartmut Endres und sein Team im Vorgriff auf die Sanierung der Opernstraße gemacht haben. Wenn man ehrlich ist, sieht der Boden auch nicht anders aus. Schichten. Fein säuberlich übereinander liegend. Schwarz, Braun, Gelb. Und doch hat es diese Grabung in sich. Endres drückt es wissenschaftlich aus: „Wir haben eine durch alte Strom und Wasserleitungen aus dem frühen 20. Jahrhundert gestörte Fläche. Auf beiden Seiten massive Planierungen von Brandschutt.“ In dem Brandschutt: Holzkohlenreste, verbrannter Lehm, Asche. „Und Keramik aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Ein Hinweis auf den Zerstörungshorizont durch den Hussitensturm von 1430.“ Ist die westliche Seite der rechteckigen Grube – die zur Straße hin gerichtete Seite – schon spannend, birgt die Seite zum Operncafé hin das, was Norbert Hübsch, der Geschäftsführer des Historischen Vereins für Oberfranken, „einen echten Knüller“ nennt: „Beim Feinputzen haben wir nicht nur Brandschutt gefunden, sondern die verbrannten Reste einer Holzbebauung. Seit heute können wir auch sagen, dass es Fachwerkbebauung gewesen sein muss“, sagt Endres. Denn die Grube weist deutliche Pfostenlöcher auf, „Überreste der Hauskonstruktion, zwischen der die tragenden Wände gebaut worden sind“. Zudem wurden die „verkohlten Reste von Dielenböden“ freigelegt.