Anna Bamberger und Tina Binder teilen sich ab März die Aufgaben Schnabelwaider Pfarrstelle wieder besetzt

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Es klappt auf den Punkt genau: Zwei kommen und eine geht. Ab 1. März ist die Pfarrstelle Creußen-Schnabelwaid II wieder besetzt. Die beiden Pfarrerinnen Anna Bamberger und Tina Binder teilen sich die Stelle zu gleichen Teilen. Zum gleichen Zeitpunkt läuft die 75-prozentige Vertretungsstelle von Heike Öffner aus.

 
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Die 29-jährige Bamberger wird mit ihrem Mann Dominik, einem Bauingenieur und ihrer gut einjährigen Tochter Charlotte ins frisch renovierte Schnabelwaider Pfarrhaus einziehen. Geboren und aufgewachsen ist sie in Aachen und hat in Königswinter bei Bonn Abitur gemacht. Danach hat sie an der kirchlichen Hochschule in Wuppertal sowie in Erlangen studiert. Im September 2012 hat sie in Pommersfelden ihr Vikariat begonnen. Während dieser Zeit hat sie Tina Binder kennengelernt, die ihre Vikarzeit in Fürth absolvierte.

In der offenen Behindertenarbeit tätig

Die 31-Jährige ist in Augsburg geboren und aufgewachsen und war dort schon in der evangelischen Jugend engagiert. Nach dem Abitur war Binder ein Jahr lang in der offenen Behindertenarbeit tätig, bevor sie in Neuendettelsau mit dem Studium der feministischen Theologie begann. Sie setzte ihr Studium dann für anderthalb Jahre in Leipzig fort.

Tina Binder hat mittlerweile am Schnabelwaider Kirchplatz eine Wohnung gefunden. „Wir sind also ganz nah beieinander“, sagt sie lachend. Die beiden Frauen haben sich gezielt auf die freie Stelle beworben. Die bisherige Amtsinhaberin Vanessa Martin war zum 1. Mai vergangenen Jahres nach Bad Reichenhall gewechselt. Binder und Bamberger sagen, dass sie sich beide gut ergänzen. „Von den großen Fragen her sind wir uns einig, haben bei anderem aber auch durchaus unterschiedliche Ansichten“, sagen sie. Beide waren auch schon in Schnabelwaid vor Ort. „Wir wurden nett und herzlich begrüßt“, sagt Bamberger, die ihren Beruf auch gleichzeitig ihr Hobby nennt. Wenn sie dennoch mal etwas freie Zeit haben sollte, geht sie wandern und kocht gerne. Binder hingegen will die „freie“ Hälfte ihrer Stelle, wie sie es nennt, für ihre Promotion nutzen. „Gewalt und Machtvorstellungen im Alten Testament“ lautet das Thema ihrer Doktorarbeit. „Und ich würde gerne wieder mit dem Motorrad fahren anfangen“, sagt sie.

Betreuung der Kindergärten

Wie die genaue Aufgabenteilung aussehen wird, wollen sie in der nächsten Woche klären. Obwohl die eigentliche Pfarramtsführung beim Creußener Pfarrersehepaar Achim und Nicole Peter liegt, wird es auch in Schnabelwaid eine „kleine Führung“ geben, vor allem, was die örtlichen Kasualien betrifft. Auch die Betreuung der Kindergärten in Schnabelwaid, Creußen und Engelmannsreuth sowie der beiden Krippen in Creußen und Engelmannsreuth gehört zum künftigen Aufgabengebiet von Bamberger und Binder.

Die Zeit von Pfarrerin Heike Öffner aus Birk in der Kirchengemeinde Creußen-Schnabelwaid geht am 1. März zu Ende. Zuerst hatte sie Ende 2013 die Vertretung von Kristina Dietl übernommen, die in Elternzeit gegangen war. Nach dem Weggang von Pfarrerin Martin in Schnabelwaid hatte sie dann eine 75-Prozent-Stelle und hat sich mit dem Ehepaar Peter die Arbeit geteilt. Bei den Gottesdiensten haben sie sich abgewechselt, die Besuche hat die 50-Jährige in Schnabelwaid allein gemacht. Außerdem war sie für den Senioren-, Ökumene- und Besuchsdienstkreis zuständig. Künftig möchte Öffner aus familiären Gründen nur noch auf einer 25-prozentigen Stelle eingesetzt sein. „Das dürfte schwierig sein“, vermutet sie. Langeweile werde sie trotzdem nicht haben, denn als Ehefrau des Birker/Seidwitzer Pfarrers Matthias Öffner werde sie auch hier intensiv ins Gemeindeleben mit einbezogen. Außerdem möchte sie sich in Zukunft intensiv in der Flüchtlingshilfe engagieren. „Aus meiner Creußener Zeit nehme ich vor allem die wunderbare Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen mit“, so Öffner.

260-Prozent-Pfarrstelle

Neben den beiden Pfarrstellen in Creußen, bringt sich auch noch Matthias Öffner mit zehn Prozent in der Kirchengemeinde ein. Der 41-Jährige ist neben seiner eigenen Kirchengemeinde noch für die Seelsorge, Gottesdienste und Beerdigungen im Albert-Schweitzer-Seniorenheim in Creußen zuständig. „Zusammen mit der halben gemeindepädagogischen Stelle, die durch Iris Reichstein ausgeübt wird, haben wir also in Creußen-Schnabelwaid eine 260-Prozent-Pfarrstelle“, rechnet Öffner vor.

Erleichtert über die Entwicklungen ist auch Dekan Gerhard Schoenauer. „Ich bin stolz, dass das auf den Punkt genau geklappt hat“, sagt er. Vor allem für das Ehepaar Peter bedeute die Neubesetzung in Schnabelwaid eine große Entlastung. Es habe zwar zügig geklappt, trotzdem sei die Vakanz lange genug gewesen. Und auch für Betzenstein sehe es gut aus. Diese Stelle wird nach dem Weggang von Pfarrerin Martina Beck zurzeit vom Plecher Pfarrer Christoph Weißmann betreut. „Es liegt eine Bewerbung vor und ich gehe davon aus, dass die Stelle zum 1. Mai wieder besetzt ist“, so Schoenauer.

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