Angebote für alle ÖBI hilft, die Natur zu erhalten

Christl Schemm
Bei Exkursionen an verschiedene Gewässer können Kinder erleben und entdecken, was da alles kreucht und fleucht. Dabei hilft auch ein Frosch als Projektmaskottchen. Foto: ÖBI

Die Umweltstation in Hohenberg trägt den Umweltgedanken in viele Teile der Gesellschaft. Dazu gibt es zahlreiche Angebote: vom Sensenkurs bis zur Exkursion und vom Vortrag bis zur Geburtstagsfeier.

 
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Ebenso wie Biodiversität, Artenreichtum und ökologische Zusammenhänge in rasender Geschwindigkeit immer mehr schwinden, verringert sich das Wissen der Menschen über die Natursysteme. Und was man nicht kennt oder wofür man keine Worte mehr hat, wird weniger wertgeschätzt und geschützt. Dem stellt sich die Ökologische Bildungsstätte (ÖBI) Burg Hohenberg entgegen. Seit 1996 ist sie vom bayerischen Umweltministerium als Umweltstation anerkannt. Schon bei der Gründung des Vereins lautete das Motto „Umweltbildung für alle“. Schwerpunkte der Arbeit sind deutsch-tschechische Begegnungen und inklusive Naturerlebnisse für Menschen mit und ohne Handicap.

Produkt von Zusammenarbeit

Bei der Ausarbeitung des umfangreichen Programms helfen haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammen. Dieser Tage stellten Vorsitzender Udo Benker-Wienands und Kassierer Christian Kreipe als Ehrenamtler sowie die Diplom-Ingenieurin für Landespflege und Naturpädagogin Susanne Bosch und Natur- und Wildnispädagogin Christina Buchwald das neue Programm für 2023 vor. Öffentliche Veranstaltungen in Form von Vorträgen sind darin ebenso zu finden wie Exkursionen, Projekttage, Präsentationen in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern, Kurse oder Fortbildungen für Lehrer.

Das „Kerngeschäft“ der ÖBI sind laut Vorsitzendem Udo Benker-Wienands Umweltbildungsprojekte, die die hauptamtlichen Expertinnen anbieten. Geplant ist in diesem Bereich zum Beispiel eine Fortbildung für Betreuungsassistentinnen und -assistenten, die dabei lernen, wie sie eine pflanzengestützte Therapie mithilfe von Modulen aus der Naturpädagogik, der Gartentherapie oder Seniorenyoga einsetzen können. „Hand und Fuß“ sind die Aktionen der Begegnungswochen betitelt, die über den deutsch-tschechischen Zukunftsfonds und die Freundschaftswochen in Selb finanziert werden. „Jeder kann etwas tun“, sagt Susanne Bosch. „Auch Kinder können zum Beispiel Bäume pflanzen und damit mit Taten gegen den Klimawandel angehen.“ Eine Kooperation mit dem Ecocentrum Kozodoj in Tschechien geht die ÖBI in Sachen Umweltbildung für Menschen mit Handicap sowie benachteiligte Kinder und Jugendliche ein.

Abend über Klimawandel

Bei den deutsch-tschechischen Freundschaftswochen in Selb ist die ÖBI mit mehreren Veranstaltungen präsent: vom 13. bis 15. Juni mit Walderlebnisstationen am Selbbach, am 15. Juli mit einem Nachhaltigkeitstag am Grafenmühlweiher und am 4. August bei der Sommerlounge am Goldberg. In Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung gibt es am 28. März um 19.30 Uhr die Möglichkeit, online mit Udo Benker-Wienands und Johannes Geiger über das Thema „Wasser – unser Lebenselixier am Leben halten“ zu diskutieren. Ein Naturschutzabend mit dem Schwerpunkt Klimawandel im Zusammenspiel mit Wasser und Biodiversität ist für den 11. Mai um 19.30 Uhr im Landratsamt mit Professor Dr. Carl Beyerkuhnlein von der Universität Bayreuth geplant. Im Rahmen des Projekts InseGdA (Artenvielfalt im Eger- und Röslautal – Anwendung insektenfreundlicher Bewirtschaftungsmethoden im Verbund von Gewässer und Aue) plant die ÖBI zehn Gewässerexkursionen mit Grundschulkindern, Lehrerfortbildungen, Sensenkurse mit Udo Benker-Wienands und Exkursionen mit Christian Kreipe zum Labyrinth in Weißenstadt.

Für Menschen mit Handicap ist in Kooperation mit der Stiftung Lebenshilfe Waldbaden angesagt. Etliche Angebote richten sich an Kinder, unter anderem Kartoffelprojekte an Schulen oder Naturgeburtstage. Um land- und forstwirtschaftliche Themen geht es in einer neuen Vortragsreihe in Kooperation mit der Hofer Stadtbücherei unter dem Titel „ÖBI unterwegs“. Erster Termin ist am 2. März um 19.30 Uhr zum Thema „Die Zukunft der Landwirtschaft heißt Humus“ mit dem Landwirt Marc Preuss aus Marktredwitz.

Daueraufgabe Finanzierung

„Wir sind froh, den Umweltgedanken in die Gesellschaft tragen zu können“, sagt Udo Benker-Wienands. „Die Natur ist ein Pfund, mit dem wir wuchern können.“ Da jedoch die Arbeit der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und der Honorarkräfte im Wesentlichen über Projekte finanziert werde und immer wieder Förderanträge gestellt und Kooperationspartner gefunden werden müssten, sei die Sicherstellung der Finanzierung eine Daueraufgabe. „Deswegen sind wir auch sehr froh, wenn wir Spenden bekommen“, betont der Vorsitzende und verweist auf die neue Homepage der ÖBI, auf der es weitere Informationen gibt.

Für folgende weitere Veranstaltungen der ÖBI stehen die Termine bereits fest:

4. März, 9 bis 16 Uhr, „Mit Verstand Obstbäume und Sträucher schneiden“ mit Christian Kreipe, Volkskundliches Gerätemuseum Bergnersreuth

4. Mai, 18 Uhr, „Der Wert eines Stadtbaumes“ mit Ferdinand Bauer, Festplatz Weißenstadt

25. Juni, 14 Uhr, Literarischer Spaziergang mit Peter Kampschulte, Parkplatz VER-Stadion Selb

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