Angeblich 100.000 Euro Belohnung für Täter Therme: Jetzt soll es doch Brandstiftung gewesen sein

, Christina Knorz und Andreas Gewinn
 Foto: red

Jetzt soll es doch Brandstiftung gewesen sein. Einer – nicht bestätigten – Meldung vom späten Mittwochnachmittag zufolge jedenfalls.

 
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Laut Meldung der Frankenpost in Hof hat die Firma ISN, International Security Network in Rheinmünster, herausgefunden, dass jemand die Fichtelberger Therme angesteckt habe.

100.000 Euro Belohnung

Die Versicherung habe über eben diese Firma mitgeteilt, dass es sich erstens um Brandstiftung handle und zweitens eine Belohnung von 100.000 Euro ausgesetzt sei. Die natürlich erst gezahlt würden, wenn der angebliche Täter verurteilt sei. Der Haken: Die Versicherung, die Gothaer in Köln, bestätigten diesen Bericht nicht.

„Ganz ganz ungewöhnlich“, sagt etwa Herbert Backert, der für die Fichtelberger Therme und deren Versicherung zuständig ist. „Normal ist das nicht“; dass weder der Versicherungsnehmer noch er, Backert, informiert würden. „Ich wüsste das.“

Erstaunen auch bei einem Brandermittler selbst, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. „Die können das nicht beweisen“, sagt der. Das sei „nicht belegbar“. Vor allen Dingen wegen der langen Zeit vom Brand bis jetzt. In all den Monaten sei überhaupt kein Brandbeschleuniger mehr nachweisbar, noch nicht einmal Reste eines Geruchsstoffes. „Das schaffe auch kein noch so toller Hund“, sagt der Brandermittler.

Belohnung kein Hinweis

Die Staatsanwaltschaft bestätigte, dass bei der Versicherung ein Betrag von zirka 100.000 Euro im Gespräch als Belohnung war. Das sei auch nichts Ungewöhnliches bei einer Versicherungssumme von mehreren Millionen Euro. Das sei jedoch kein Hinweis darauf, dass die Versicherung Hinweise dafür hätte, dass es Brandstiftung war. Denn in der Ermittlung gebe es „nichts Neues“, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Thomas Janovsky.

Wer die privaten Ermittler an den Brandort geschickt hat, steht nicht fest. Die Versicherung hat nie bestätigt, eigene Ermittler an den Brandort entsandt zu haben. Allerdings auch nicht dementiert. Bürgermeister Castro-Riemenschneider allerdings bestätigte auf Kurier-Nachfrage noch gestern Nacht, dass die Gemeinde die Firma „auf keinen Fall“ bestellt habe.


Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Donnerstagsausgabe (27. September) des Nordbayerischen Kuriers

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