Alte Brücken kommen weg Steinachstraße: Im Bogen außen rum

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Nicht mehr im besten Zustand, sondern bei der letzten Brückenprüfung mit einer Note drei ausgestattet: „Bei Note vier müssen Brücken ersetzt werden“, sagt Baureferentin Urte Kelm. Die Brücke über den Roten Main wird mittelfristig wohl verschwinden.Foto: Eric Waha Quelle: Unbekannt

BAYREUTH. Die Verbindung zwischen Laineck und St. Johannis wird sich in den nächsten Jahren grundlegend ändern: Sicherer soll sie werden, breiter und gefälliger. Und sie wird ihre angestammte Trasse verlassen. Das ist das Ziel der Verwaltung, das der Bau- und Verkehrsausschuss in seiner gemeinsamen Sitzung am Dienstagnachmittag einstimmig unterstützt.

 
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Mit der Planung, die einen Neubau westlich der Warmen Steinach vorsieht, der durch das Überschwemmungsgebiet des Roten Mains und auch durch das Landschaftsschutzgebiet der Rotmainaue führt, nehme die Verwaltung einen Wunsch der Lainecker auf, den die „schon mehr als 30 Jahre lang“ hegen, wie der SPD-Stadtrat Jörg Grieshammer als einer der letzten Redner nach gut 45 Minuten Diskussion sagt. Sein Rat: „Schnell verhandeln, schnell planen, schnell bauen.“

Viel Sympathie für VCD-Vorschlag

Die Diskussion der gemeinsamen Ausschusssitzung zeigt noch etwas: Fraktionsübergreifend bringen die Stadträte dem Vorstoß von Rolf Wahner, dem Bezirksvorsitzenden des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) „viel Sympathie“ entgegen, wie es etwa der CSU-Fraktionsvorsitzende Stefan Specht sagt. Auch Stephan Müller, der BG-Fraktionsvorsitzende hätte es „eine gute Idee“ gefunden, die beiden Trassen – die alte mit den beiden Brücken und die neue auf der anderen Seite der Steinach – parallel zu frühen, um die jetzige Straße lediglich den Radlern und Fußgängern zur Verfügung zu stellen. Ein Vorschlag, der unter anderem auch Halil Tasdelen (SPD), Stephan Huttner (FDP), Christopher Süss (JB) oder Klaus Wührl-Struller gefallen hätte.

Renaturieren macht Sinn

Wührl-Struller aber greift die Argumentation der Verwaltung auf und hebt ein weiteres Pfund des Neubaus hervor: Wenn die neue Strecke gebaut werde, die sich auf der Westseite der Steinach im Bogen durch die Aue zieht, könne der alte Bestand renaturiert werden. Auf einer Fläche, „mit der man schon was anfangen kann“, wie es der Leiter des Stadtplanungsamts, Ulrich Meyer zu Helligen im Lauf der Beratung sagt.

Wührl-Struller allerdings dringt auch darauf, dass „an einer Stelle, an der ausnahmsweise mal keine Kampfradler unterwegs sind, sondern gerade viele Familien“ dennoch „eine gute und tragfähige Radler-Lösung kommen“ solle.

Kein Umweg für die Radler

Meyer zu Helligen entgegnet Befürchtungen, dass die Radfahrer auf der Nebenroute des Bayreuther Radnetzes einen Umweg fahren möchten: „Das ist so gut wie kein Umweg“, sagt er. Man habe ja das Ziel auch die Nebenrouten für Radler so attraktiv wie möglich zu gestalten. Die Steinachstraße, die man neu bauen werde, sei zwar eine wichtige Verbindung für die beiden Stadtteile St. Johannis und Laineck, man werde aber mit einer maßvollen Straßenbreite von fünfeinhalb Metern arbeiten, die auf eine ebenso breite Straße Richtung St. Johannis treffe „Für die Verkehrsabläufe wird das eine Lösung, mit der man gut leben kann“, sagt Meyer zu Helligen.

Kein Bau vor 2022

Gleichwohl werde es noch ein Weilchen dauern, bis die Arbeiten starten können, sagt die Stadtbaureferentin Urte Kelm: Man habe eine lange To-do-Liste abzuarbeiten, die wasserrechtliche Belange ebenso zu berücksichtigen habe wie die naturschutzrechtlichen. Zu denen gehöre allerdings auch, sagt Kelm, dass eine Genehmigung aus Sicht der unteren Naturschutzbehörde für einen Neubau im Landschaftsschutzgebiet daran geknüpft sei, dass die alte Trasse rückgebaut und der Bereich renaturiert werde. Vor 2022 rechnet Kelm nicht mit einem Baubeginn. Auch eine belastbare Kostenschätzung gibt es noch nicht, die könne erst bei den weiteren Planungsschritten geklärt werden, die der Ausschuss einstimmig verabschiedet.

Fußweg wird auf Antrag Heinz Hofmanns verlängert

In diese Planungsschritte muss jetzt ein Antrag des BBL-Stadtrats Heinz Hofmann eingearbeitet werden: Hofmann fordert die Verlängerung des Fußwegs auf der westlichen Seite in Richtung der Steinachstraße. Das unterstützt der gemeinsame Ausschuss mehrheitlich. Der Leiter des Straßenverkehrsamts, Heinz Pfister, geht sogar noch weiter als Hofmann, der 50 Meter mehr Länge gefordert hatte: Pfister nennt einen Anschluss an den Fußweg in der Fichtelgebirgsstraße zielführend.

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