Um Kunden zu einem bestimmten Verhalten zu bewegen, nutzen Anbieter von Webseiten verschiedene Tricks, beispielsweise Cookie-Banner. Weitere beliebte Maschen: Kurz vor dem Bezahlvorgang taucht plötzlich ein Artikel im Warenkorb auf, den der Käufer gar nicht hineingelegt hat. Oder bestimmte Optionen sind schon vorausgewählt. „Manchmal wird der Eindruck von Dringlichkeit erweckt“, sagt Frank Kargl, Professor für Verteilte Systeme an der Universität Ulm – etwa indem ein Countdown abläuft oder darauf hingewiesen wird, dass „nur noch ein Zimmer“ verfügbar sei.
Drittanbietersperre schützt bei Smartphone-Nutzung
Das Problem dabei ist, dass viele dieser Praktiken legal sind. Um nicht auf die Tricks der Anbieter hereinzufallen, müssen Verbraucher daher vor allem aufmerksam sein, nicht vorschnell auf Buttons klicken, Formulierungen genau überprüfen und vor dem Kauf eines Produkts noch einmal den Warenkorb und die Endsumme überprüfen.
Auch wer viel mit dem Smartphone im Internet unterwegs ist, kann versehentlich ein kostenpflichtiges Abo abschließen, das dann über die Handyrechnung abgerechnet wird. Hier lauert die Falle oftmals in Werbebannern. Beim Versuch, das Banner wegzuwischen oder wegzuklicken, ist schnell unbemerkt ein kostenpflichtiges Abo abgeschlossen. Unmittelbar nach dem Klick sammeln die Anbieter Daten des Nutzers, um die Zahlungsaufforderung an den Handyprovider weiterzuleiten. Auf der Rechnung erscheint dann ein sogenannter Drittanbieter.
„Drittanbieter sind Unternehmen, die online eigene Dienstleistungen anbieten und diese dann über die Handyrechnung des Kunden abrechnen“, erklärt Nicole Nebelung, Digitalexpertin bei der Ergo-Versicherungsgruppe. Unter diesen gibt es seriöse, aber auch weniger seriöse Dienstleister. Bei den Dienstleistungen kann es sich um per Handy bezahlte Parkgebühren oder um die Bezahlung einer kostenpflichtigen App handeln. „Aber auch um Abos für Klingeltöne, Hintergrundbilder, Spiele oder diverse andere Dienste, von denen Nutzer überhaupt nichts wissen, da sie diese nie bewusst bestellt haben“, so Nebelung.
Schutz vor derartigen Abofallen bietet eine sogenannte Drittanbietersperre, die Mobilfunkanbieter auf Wunsch für ihre Kunden einrichten müssen. Dann ist es zwar auch seriösen Anbietern nicht mehr möglich, die Kosten über die Mobilfunkrechnung abzurechnen. Doch meist bieten diese auch alternative Zahlungsmethoden wie Kreditkarte oder Paypal an.