Ab Samstag im Bürgerzentrum Thema Heimat: Ausstellung von Flüchtlingen

Von Kerstin Goetzke
Eine Ausstellung, die die Pegnitzer Flüchtlinge zusammengestellt haben, ist ab Samstag im Bürgerzentrum geöffnet. Foto: Kerstin Goetzke Foto: red

Flüchtlinge, die in Pegnitz gelandet sind, zeigen in einer Ausstellung die  Unterschiede zwischen ihren afrikanischen Heimatländern und Pegnitz.

 
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„Drei verschiedene Tonnen gibt es hier, um den Müll zu trennen. In Mali gibt es so etwas nicht. Da ist alles Restmüll“, sagt der 30-jährige Dianguina Niakate. Was es dort auch nicht gibt, sind Menschen die kostenlos anderen helfen, wie beispielsweise die Feuerwehr und das THW. „Das hier ist super“, sagt er im Gespräch.

Die Eindrücke und Unterschiede haben die Geflüchteten zusammen festgehalten und sind dann mit der Integrationsbeauftragten der evangelischen Kirchengemeinde, Veronika Kobert, losgezogen und haben Fotos davon gemacht: Pfandautomaten, große, grüne Bäume, Bier, Eisdielen, die Kleiderkammer und die Tafel.

Alle arbeiten zusammen

„Alle Pegnitzer Flüchtlinge haben gemeinsam an dem Projekt gearbeitet: Die aus dem Blauen Haus, vom Kleinen Johannes und aus dem ehemaligen Milchhof“, berichtet Kobert stolz. Seit ihrem Amtsantritt Anfang April bietet sie mit der evangelischen Jugend einen offenen Treff für die Flüchtlinge an. Im Café Bartl kommen alle zusammen, um sich kennenzulernen und um sich auszutauschen. „Viele Bewohner des Blauen Hauses kannten uns vom Kleinen Johannes vorher nur vom Sehen, jetzt haben wir Kontakte geknüpft und unterhalten uns auch mal, wenn wir uns treffen“, erzählt Niakate begeistert.

Wanderausstellung

Die Schau, die offiziell ab Samstag im Bürgerzentrum zu sehen ist, wird durch Plakate ergänzt, auf denen die wichtigsten Informationen über die verschiedenen Herkunftsländer stehen. Dazu bereiten die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge noch Staffeleien vor, auf denen sie ergänzende Details präsentieren

. Zudem hat Andrea Giesbert, die Vorsitzende des Städtepartnerschaftsvereins und Geschäftsführerin der Volkshochschule, die Wanderausstellung „Integration“ des Gymnasiums Christian Ernestinum in Bayreuth organisiert. Schüler haben auf Plakaten Interviews mit Flüchtlingen festgehalten. Darin haben die Schüler unter anderem nach den Umständen der Flucht gefragt und welchen persönlichen Gegenstand die Menschen aus ihrer Heimat mitgebracht haben.

Podiumsdiskussion

Zusätzlich zu der Schau wird es am kommenden Samstag, 7. Mai, 11 Uhr nach der öffentlichen Podiumsdiskussion noch landestypische Häppchen geben, welche Familien aus dem ehemaligen Druckhaus vorbereiten. Prominenteste Teilnehmerin der Diskussion ist die EU-Parlamentarierin Kerstin Westphal, die über die aktuelle Situation in Pegnitz ebenso wie über die europäische Flüchtlingspolitik und ihre Auswirkungen sprechen wird.

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