A 70 Neubau Friesentalbrücke Bauarbeiten bei Thurnau dauern noch bis Mitte 2019

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Die Baufirma ist in Verzug: Statt bis zum Winter mit den Bauarbeiten fertig zu sein, werden sie sich voraussichtlich noch bis Juli 2019 hinziehen. Foto: Gabriele Fölsche Quelle: Unbekannt

BAYREUTH/THURNAU. Die Baustelle auf der A 70 bei Thurnau geht in die Verlängerung. Aufgrund von Kapazitätsproblemen bei der Brückenbaufirma zieht sich die Bauzeit bis ins nächste Jahr hin.

 
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Ursprünglich sollten die Bauarbeiten Mitte Oktober beendet sein. Jetzt verlängert sich die Bauzeit für die Sanierung der Friesentalbrücke bei Thurnau voraussichtlich bis Mitte 2019. Die Autobahndirektion Nordbayern bedauert die Bauzeitverzögerung und bittet die Verkehrsteilnehmer um Verständnis. Die Dienststelle Bayreuth lässt das Teilbauwerk der Friesentalbrücke in Richtung Bamberg ersetzen. 

Personalmangel und Lieferengpässe

Der Leiter, Baudirektor Thomas Pfeifer, sagt zu den Kapazitätsproblemen der beauftragten Firma: "Es gibt derzeit einen Bauboom, der zu Engpässen führt." Auch die Autobahndirektion Südbayern sei davon betroffen. Bei der Autobahnbrücke der A 70 bei Thurnau seien hauptsächlich Personalprobleme für die Verzögerung verantwortlich. Denn auch die eingesetzten Subunternehmen kämen nicht hinterher. Zudem hätten sich Lieferengpässe bei Baumaterialien ergeben. Das habe die Baufortschritte in diesem Jahr gebremst. "Der Bauzeitenplan wurde überarbeitet", sagt Pfeifer, der bereits vor einigen Monaten anmahnte, die Firma möge gegensteuern. Im Winter werde die Bauleistung ebenso witterungsbedingt geringer ausfallen. Nach der Weihnachtspause soll es aber auf alle Fälle wieder weitergehen. "Als Nächstes steht der Abbruch des bestehenden Bauwerks an."

Rissgefährdeter Spannstahl

Die fast 60 Jahre alte Friesentalbrücke war nach Angaben der Autobahndirektion in einem schlechten Zustand. Das Bauwerk habe für heutige Verkehrsverhältnisse nicht mehr die ausreichenden Tragreserven. Noch gravierender ist der beim Bau eingesetzte "spannungskorrosionsrissgefährdete Spannstahl". Unter Umständen könne dieser ganz plötzlich Versagen. Die veranschlagten Kosten von zwölf Millionen Euro würden sich durch die längere Baustellenzeit nicht erhöhen. "Wir sind ja nicht schuld, sondern das ist ein Problem der Firma." Für die Autofahrer bleibe eine gewisse Belastung durch die Baustelle. Und auch der Winterdienst werde sich wohl etwas schwerer tun.

Nach Auskunft der Firma Max Bögl, die den Auftrag ausführt, ist es der allgemein guten Konjunkturlage im Baubereich geschuldet, dass die Kapazitäten nahezu ausgeschöpft sind. Das Bauunternehmen kümmert sich allein bundesweit um 300 Bauprojekte. Die Auftrags- und Investitionslage zieht eine Materialknappheit zum Beispiel bei Beton, Zement oder Stahl nach sich. Man sei mit der Situation auch nicht zufrieden, sagt ein Bögl-Sprecher auf Anfrage. Es liege jedoch kein fachliches Versagen vor.

Zweite Brücke zu erneuern

Neben der Friesentalbrücke wird eine weitere Brücke in Thurnau erneuert. Dabei wird die Unterführung der Limmersdorfer Straße neugemacht und das Brückenbauwerk über der Kreisstraße KU 17 in beide Richtungen saniert. Die Fahrbahnen sollen künftig so breit sein, dass auch in Richtung Bamberg neben den beiden Fahrstreifen ein Stand- und Pannenstreifen zur Verfügung steht.

Für die Unterführung der Limmersdorfer Straße richtet die Autobahndirektion noch im November einen Durchgang für Fußgänger ein. Unterbrochen werde dies nur vom Abriss der zweiten Brückenhälfte, der voraussichtlich in der Zeit von Montag, 10. Dezember, um 0 Uhr, bis Freitag, 14. Dezember, um 12 Uhr sowie in der folgenden Woche zu gleichen Zeiten vorgenommen wird. Im nächsten Jahr ist geplant, mit den Arbeiten am zweiten Teil der Unterführung der Kreisstraße mit Fundament und Gerüst zu beginnen.

"Wir müssen es hinnehmen"

Der Thurnauer Bürgermeister Martin Bernreuther (CSU) reagiert gefasst auf die längere Bauzeit. "Der Umstand ist wie er ist und wir müssen es hinnehmen, auch wenn es uns nicht gefällt." Dass die Baufirma den Zeitplan nicht einhalte, sei zwar nicht in Ordnung. Aber die Autobahndirektion Nordbayern habe sich bemüht, dies zu verhindern, so Bernreuther weiter. "Unsere Forderung war, dass Limmersdorf fußläufig erreichbar sein muss." Die Kreisstraße sei gesperrt, der Radweg jedoch seit längerem wieder frei. Die Firmen im Industriegebiet dürften keine Nachteile aufgrund der Baustelle haben, so Bernreuther, worauf er hingewiesen habe. Hier sollte die Autobahndirektion nach Lösungen suchen.

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