71. Festival junger Künstler Dynamisch reagieren

Das Team vom Festival junger Künstler um Intendantin Sissy Thammer (mit Schal) bei der Präsentation des Programms vor dem Zentrum an der Äußeren Badstraße. Foto: Roman Kocholl

Programmplaner sind in diesem Jahr mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Das gilt auch fürs Festival junger Künstler Bayreuth. Angesichts vieler Pandemie-bedingter Unsicherheiten mussten die Termine letztendlich innerhalb weniger Wochen festgezurrt werden. Jetzt steht das Programm fürs 71. Festival, das am Donnerstag präsentiert wurde.

 
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Bayreuth - 50 Konzerte, Events oder Open Airs sind geplant. An der internationalen Ausrichtung will man auch in diesem Sommer, so gut es geht, festhalten. So werden, wie Intendantin Sissy Thammer in der Pressekonferenz am Donnerstg betonte, Teilnehmer aus 20 Nationen nach Bayreuth kommen. Allerdings ausschließlich solche, die bereits in Deutschland studieren.

„Transformation. Tradition. Aufbruch.“ lautet das Generalthema in diesem Jahr. Es geht um Veränderungen, um das Neu-Wachsen und um die Fähigkeit, „dynamisch auf hyperdynamische Veränderungen der Umwelt zu reagieren“, wie es Claas Christian Germelmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Festivals junger Künstler und Professor für Betriebswirtschaftslehre und Marketing an der Uni Bayreuth, sagte.

Szenische Installation

Man müsse den Aufbruch signalisieren, betonte auch Sissy Thammer, die nie daran gezweifelt hat, dass das Festival in diesem zweiten Corona-Jahr stattfinden wird. Wie auch immer. Immerhin: Für den Europasaal darf man nach aktuellem Stand mit maximal 120 Besuchern planen. Bei Veranstaltungen in der Wilhelminenaue dürfen es auch mehr sein. Allerdings wird in diesem Jahr nicht jeder Kirchenraum wie gewohnt für Konzerte zur Verfügung stehen.

Zu den herausragenden Projekten in diesem Sommer zählt die Uraufführung des Musiktheaters „Mythos Prometheus“. Premiere ist am 11. August um 19 Uhr im Europasaal. In einer multimedialen szenischen Installation sollen Ausschnitte aus Carls Orffs „Prometheus“ und die Klänge von „Prometheus Unbound“ des Hamburger Komponisten Fredrik Schwenk auf die Bühne gebracht werden. Carl Orff schrieb über seine Figur, sie sei als ein „Symbol für den in die Schranken der menschlichen Existenz gewiesenen Geist“ zu verstehen. „Aus dieser Sicht erhält Prometheus gerade für unsere Epoche besondere Aktualität.“

CD mit Oksana Lyniv

Unter dem Motto „Sich erinnern, um zu heilen“ steht ein Projekt von Vladimir Ivanoff, der seit vielen Jahren beim Festival dabei ist. Mit dem Gedenkkonzert am 18. August um 19 Uhr im Europasaal soll in der Corona-Pandemie an das Leben all derjenigen erinnert werden, die so abrupt und oft anonym von uns gehen mussten.

Besonders stolz sind die Verantwortlichen des Festivals junger Künstler darauf, dass im Jahr 2019 zusammen mit der Dirigentin Oksana Lyniv, die in diesem Sommer die Festspiel-Premiere auf dem Grünen Hügel dirigieren wird, eine CD produziert wurde. Der Tonträger liegt jetzt vor.

Zum Programm des 71. Festivals junger Künstler zählen überdies ein Dirigierworkshop mit Anna Handler, Konzerte mit dem jungen Blasorchester Kiryat Ono aus Tel Aviv sowie eine Vielzahl kleinerer Projekte.

In diesem Sommer steht das Festival unter der Schirmherrschaft von Michelle Müntefering, Staatsministerin für internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, Bayerns Kunstminister Bernd Sibler, Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger und Oberfrankens Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz.

INFO: Das komplette Programm des 71. Festivals junger Künstler findet sich im Internet auf der Homepage www.youngartistsbayreuth.de.

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