„Das Ziel sind möglichst viele große Händler“
Heute längst eine kritische Größe für ein Autohaus: Die Rhein-Gruppe, die den Bayreuther BMW-Händler zum kommenden Jahr übernehmen wird, hat „20 Standorte, 1200 Mitarbeiter und verkauft im Jahr rund 24 000 Autos“.
Die Entscheidung, das Autohaus zu verkaufen, habe sich in dem Jahr herauskristallisiert, sagt Herrnleben. „Ich hatte einen Berater, der mit gesagt hat, was BMW in den kommenden Jahren plant. Das Ziel sind möglichst viele große Händler.“ Hat Herrnleben in den vergangenen 15 Jahren zwischen drei und vier Millionen Euro investiert, stünde in naher Zukunft die nächste große Investition an: „Die Werkstatt“, sagt der 46-Jährige, „wäre jetzt wieder an der Reihe“.
In der Automobil-Branche wird über kurz oder lang der Mittelstand abschmelzen, vermutet Herrnleben. Bei BMW ebenso wie bei allen anderen Marken auch, „VW hat noch relativ viele kleine Händler“. Für Ralph Herrnleben ist der Gang auf die Arbeit, auch wenn die endgültige Entscheidung schon einige Tage zurückliegt, „schwer. Jeden Tag schwer“, wie er sagt. Denn: „Ich wickle gerade das Lebenswerk der Familie ab.“ Zusammen mit seiner Schwester, die ihn dabei ebenso unterstütze wie seine Frau Nicole, die seit vielen Jahren im Autohaus angestellt ist. Familienbetrieb eben. Alles nicht leicht auch für seine Mutter Erika, „die gute Seele des Autohauses“, wie Ralph Herrnleben sie nennt. Mit 82 Jahren ist sie jeden Tag im Geschäft, ganz selbstverständlich, kümmert sich um die Zulassung der Fahrzeuge, „die Königin der Zulassungsstelle“, wie Ralph Herrnleben mit einem Lächeln sagt.