625 Jahre Niederlamitz Gemeinschaftsgefühl und Zusammenhalt

Gemeinschaftsgefühl und Zusammenhalt bringen die Niederlamitzer bei ihrer 625-Jahr-Feier zum Ausdruck. Sie blicken mit Humor auf ihre lange Geschichte zurück und mit Zuversicht in die Zukunft.

 
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Auf 25 mal 25 Jahre blickt Niederlamitz heuer zurück. Eigentlich sind es sogar noch mehr, denn vor der ersten urkundlichen Erwähnung 1398 hat der Ort ja bereits existiert. Näheres verliert sich jedoch im Dunkel der Geschichte. Das Wichtigste ist jedoch: Niederlamitz ist älter als Kirchenlamitz. Dies konnte sich das Duo „Große Koalition“ aus Frank Silber (CSU-Mitglied) und Rudolf Röll (SPD-Mitglied) bei ihrer gereimten und gesungenen Chronik zum Festakt nun doch nicht verkneifen. Die Besiedlung ist laut Historikern bachaufwärts erfolgt, und da liegt nun mal Niederlamitz vor dem Hauptort.

Dorfgemeinschaft hat Feier ausgerichtet

Gemeinschaftsgefühl, Identität und Zusammenhalt beschworen und lebten alle Anwesenden beim abendlichen Festakt in der Hammerscheune und beim vorausgegangenen Spiele- und Familiennachmittag. Im und rund um den neuen Dorfmittelpunkt hatten der TSV Niederlamitz, der FGV, die Siedlergemeinschaft, die Kinderkrippe und die Feuerwehr Informationen und Mitmach-Stationen gestaltet: Bei einer Dorfrallye, mit Tetris-Spiel, Samenbomben, einem Fichtelgebirgs-Gipfelquiz, einem Wasserspiel und einem Zugfahrtsimulator konnten die Teilnehmer Stempel sammeln und sich im Anschluss ein kleines Geschenk abholen. Außerdem warteten eine Hüpfburg, Schminken und Popcorn als besondere Attraktionen auf die Kleinen.

Gemeinsame Aktivitäten

Dass die Dorfgemeinschaft alle Altersgruppen, Konfessionen und Parteien umfasst und integriert, wurde an diesem Tag mehr als deutlich. Sogar „Auswärtige“ dürfen sich dazurechnen – was die hohe Zahl der Gäste aus dem Hauptort und den benachbarten Ortsteilen zeigte. Mit einer ökumenischen Andacht baten Evelin Fritsch und Thomas Kern um den Segen des Allerhöchsten. Durch den Abend führte der Exil-Niederlamitzer Matthias Rau, der jetzt zwar in Marktredwitz lebt, aber sich im Herzen immer noch als Niederlamitzer fühlt, wie er sagte. Er blickte auf erfolgreiche gemeinsame Aktionen der letzten 25 Jahre zurück: die Errichtung und Pflege des Spielplatzes, das Maibaumfest, die Baumpflanzaktion für jedes im Ort geborene Kind oder die Hochfrankenspiele, die das Dorf im Jahr 2009 ausrichtete. Und natürlich als jüngstes Projekt die Hammerscheune, in der nun die Feierlichkeiten ihren angemessenen Rahmen fanden.

Stärken des ländlichen Raums

Auch Bürgermeister Jens Büttner, Landrat Peter Berek, Bezirksrat Holger Grießhammer sowie die Abgeordneten Jörg Nürnberger und Martin Schöffel betonten die Stärken der dörflichen Gemeinschaft und des ländlichen Raums, für die Niederlamitz ein hervorragendes Beispiel abgebe.

Kriminelle Niederlamitzer

Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Und dass es in Niederlamitz nicht nur friedlich und fröhlich zuging, machte Erwin Müller mit einigen kriminalistischen Anekdoten aus dem damaligen Kirchenlamitzer Anzeiger deutlich: Über Schlägereien und sogar einen ausgewachsenen Betrug eines jungen Hochstaplers wusste er zu berichten.

Mit dem gemeinsam gesungenen, auf Niederlamitz umgemünzten Oberfrankenlied ging der offizielle Teil zu Ende. Diesen hatten die Kirchenlamitzer Turmbläser musikalisch begleitet. Den weiteren Abend gestaltete das Trio „Oldschool“ mit Ohrwürmern aus der Folk- und Rockgeschichte, zu denen die Gäste emsig das Tanzbein schwangen.

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