41 Patienten betroffen Wegen Corona-Fall: Ärzte des Medcenters in Quarantäne

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Chef Wolfgang Gruber ist derzeit wie alle Ärzte des Medcenters in Quarantäne. Foto: red/Archiv Quelle: Unbekannt

BAYREUTH. Jetzt hat es die getroffen, die helfen sollen: Eine 39-jährige medizinische Fachangestellte, die im Medcenter in der Spinnereistraße in zentraler Position arbeitet, ist am Virus Covid-19 erkrankt. Deshalb sind nach behördlicher Anordnung alle Personen, die zwischen 9. und 12. sowie am 16. März Kontakt zu ihr hatten, in Quarantäne. Wie das Medcenter mitteilt, sind darunter alle Ärzte der Gruppe. An allen Standorten – Bayreuth, Hof, Pegnitz und Kemnath – ist keine Behandlung mehr möglich.

 
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Wie das Landratsamt in einer Pressemitteilung schreibt, wohnt die betroffene Frau im Landkreis Tirschenreuth. Ihre Ansteckungsquelle ist noch nicht endgültig geklärt, sei aber im privaten Umfeld zu vermuten.

„Durch einen glücklichen Umstand sind nur 41 Patienten unter den Kontaktpersonen, die umgehend von uns informiert werden. Es ist von keinem hohen Ansteckungsrisiko auszugehen“, sagt Wolfgang Gruber, der Chef des Medcenters. Er telefoniert mit dem Kurier aus häuslicher Quarantäne. 

Wann die Behandlungen wieder starten können, hängt vom weiteren Verlauf des Infektionsgeschehens der Kontaktpersonen ab. Die Anordnung gilt für mindestens 14 Tage. „Das Medcenter bleibt an allen Standorten telefonisch erreichbar und ist durch nicht betroffenes Personal besetzt“, sagt Gruber.

Auch könnten die Mitarbeiter eventuell kleinere Aufgaben wie das Entfernen von Fäden oder das Ausstellen von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen nach Arbeitsunfällen erledigen. 

Mitarbeiterin geht es wieder besser

Seiner 39-jährigen Mitarbeitern geht es schon etwas besser, wie Gruber sagt. „Sie hatte einen Verlauf mit deutlicher Symptomatik. Sie wurde stationär behandelt. Mittlerweile ist die Erkrankung aber rückläufig und sie befindet sich in häuslicher Quarantäne.“ 

Die Frau war der dritte Corona-Fall am Bayreuther Klinikum, wie Pressesprecher Frank Schmälzle bestätigt. „Die Patientin wurde positiv getestet. Da die Symptome abklingen, war ein weiterer Aufenthalt nicht angezeigt. 

Medcenter-Chef Gruber hofft, „den Betrieb in zwei Wochen wieder hochfahren zu können“. Dann würden die Ärzte, so vermutet er, noch dringender gebraucht.

Auch wolle man eng mit dem Klinikum zusammenarbeiten. „Das begrüßen wir“, sagt Schmälzle. „Wir werden die Kräfte bündeln müssen.“ Derzeit gebe es noch kein erhöhtes Patientenaufkommen durch die Schließung des Medcenters, aber viele telefonische Anfragen.

Keine vorsorglichen Corona-Tests im Klinikum

„Wir können die dort geplanten Operationen nicht durchführen. In Notfällen stehen die Notaufnahmen unserer Betriebsstätten aber selbstverständlich zur Verfügung. Orthopädische Fälle wenden sich an die Klinik Hohe Warte, alle anderen an die Notaufnahme des Klinikums.“ Schmälzle weist darauf hin, dass vorsorgliche Corona-Test nicht möglich sind. 

Derweil gibt es in Stadt und Land weitere Fälle, wie das Landratsamt mitteilt. Positiv getestet wurde ein 47-jähriger Pegnitzer und ein 46-jähriger Bayreuther. Sie waren beide in den Faschingsferien in Südtirol. Sie haben beide keine Symptome und sind in häuslicher Quarantäne. Eine 41-Jährige aus Pottenstein wurde wegen leichterer Symptome getestet und wies ein positives Ergebnis auf. Die Ansteckungsquelle ist noch nicht bekannt. Sie ist in Quarantäne. 

Insgesamt haben sich zwölf Personen in Stadt und Kreis infiziert. Bei den zwei ursprünglich positiv getesteten, symptomfreien Personen aus Goldkronach konnte der Virus nach zwei Wochen nicht mehr nachgewiesen werden. Bei allen Kontaktpersonen des Ehepaars ergaben sich keine Infektionen.

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