3,5 Millionen Tonnen Lebensmittel landen im Müll

Foto: Patrick Pleul dpa/lbn Foto: red

Privathaushalte in Deutschland verschwenden jährlich 3,5 Millionen Tonnen Lebensmittel.

 
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Damit fällt dort der größte Anteil an vermeidbaren Abfällen von Nahrungsmitteln an, wie die Bundesregierung in einer Antwort auf eine kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion mitteilte. Aus der Antwort, die AFP am Freitag vorlag, geht zudem hervor, dass auch in der Landwirtschaft jährlich 1,7 MillionenTonnen an Verlusten anfallen, in der Lebensmittelverarbeitung sind es 1,5 Millionen Tonnen.

In der Antwort der Regierung verweist das Bundeslandwirtschaftsministerium auf eine Zwischenbilanz des Projekts "Wege zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen". Das Forschungsprojekt läuft demnach noch bis Mai 2018, dann sollen endgültige Ergebnisse vorgelegt werden.

Zu den vermeidbaren Abfällen tragen der Zwischenbilanz zufolge auch die Außer-Haus-Verpflegung, beispielsweise in Kantinen und Mensen, mit einer Million Tonnen und der Handel mit 351.000 Tonnen pro Jahr bei. Fallstudien an elf Ganztagsschulen ergaben demnach, dass rund ein Viertel der produzierten Essensmenge entsorgt wird.

Die Grünen warfen vor diesem Hintergrund Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) Untätigkeit vor. "Wir diskutieren jetzt im Bundestag seit über fünf Jahren über die Auswirkungen und Probleme der Lebensmittelverschwendung", erklärte die verbraucherpolitische Sprecherin der Partei, Nicole Maisch. Genauso lang gebe es konkrete politische Forderungen. Dass Schmidt bislang nicht aktiv geworden sei, sei "mehr als schwach", erklärte Maisch.

Die Grünen kritisierten auch die unzureichende Datenlage zum Ausmaß und den Gründen für Lebensmittelverschwendung sowie das Fehlen einer nationalen Strategie, die Handel, Industrie und Gastronomie einbezieht. Nötig seien "verbindliche Reduktionsziele für alle Stufen der Wertschöpfungskette", forderte Maisch.

afp

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