Warum so viele Bäume fallen

Von

Für die lokalen BUND-Vertreter Thomas Knauber und Bernhard Niemczyk ist das Ganze ein Kahlschlag, von reinen „Gehölzarbeiten“ könne da nicht die Rede sein. Der Harvester habe „ganze Arbeit“ geleistet, kein Busch, kein Baum sei mehr übrig. Und was das Thema Verkehrssicherheit angehe: Es sei natürlich einfacher, Hunderte von Bäumen abzuholzen, als das vorhandene Tempo-80-Schild um 500 Meter zu versetzen. Auf Kosten des Waldes und der Gemeindekasse. Letztlich gehe es um Gewinnstreben, um mehr Bequemlichkeit für den Verkehr. Das habe nichts mit einem pfleglichen Umgang mit unseren Lebensgrundlagen zu tun, nicht mit dem Respekt vor unserer Schöpfung.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Kurt Schnabel kann die Kritik durchaus nachvollziehen. „Ich habe da schon Verständnis, rein optisch ist das natürlich ein ziemlich krasses Bild“, sagt der Leiter des Staatlichen Bauamts mit Sitz in Bayreuth. Doch habe seine Behörde damit eigentlich gar nichts zu tun. Zumindest nicht federführend. Das sei vielmehr die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Pegnitz. Weil es sich durch die Bank um Wald in privater Hand handle.

Geht um die Sicherheit

Wobei da eben nicht nur wirtschaftliche Überlegungen eine Rolle spielten. Die Waldbesitzer müssten auch ihrer Sicherheitspflicht nachkommen. Weil gerade in diesem Bereich der Wald bis nahe an eine viel befahrene Straße reiche, weil da bei starkem Wind schnell morsche Äste auf der Fahrbahn landen können. Auch größere.

Mehr Licht heißt weniger Eis

Und an dieser Stelle kommt dann doch das Staatliche Bauamt ins Spiel – als Baulastträger für die B2. „Klar sehen wir diese Bewirtschaftung als Vorteil für den Aspekt Sicherheit.“ Weil so mehr Licht auf die Straße falle, weil sie so im Winter schneller abtauen kann, weil ganz grundsätzlich die Gefahr einer Eisbildung gemindert werde.

Es fehlen 400 Meter Radweg

Doch letztlich gehe es noch um etwas ganz anderes. Und zwar in Absprache mit der Stadt Pegnitz. Ziel ist es, Bronn an das Radwegenetz anzuschließen. Es geht dabei um eine 400 Meter lange Lücke von einem Forst- und Wirtschaftsweg aus dem Veldensteiner Forst bis zur Einmündung der Klumpertalstraße. „Die Waldbesitzer wissen das und machen den Platz dafür halt jetzt im Zuge ihrer Rodungsmaßnahmen gleich mit frei“, so Schnabel. Das mache ja auch Sinn. Am Ende seien also mehrere Belange berücksichtigt: die der Waldeigentümer, die der Verkehrsteilnehmer, die der Radler. Es könne jedenfalls keine Rede davon sein, dass es hier nur darum gehe, möglichst viel Gewinn aus dem Wald zu erzielen.

Bei Festakt

Ein Sprecher der FBG war am Freitag (10. November) nicht erreichbar, die Führungsriege weilte in München, wo der scheidende Vorsitzende Hans Escherich für vorbildliche Waldbewirtschaftung ausgezeichnet wurde.

Autor

Bilder