Gespräche mit Interessenten
Gespräche mit verschiedenen Interessenten habe es bereits gegeben. Die Maisels hatten schon Kontakt mit der Uni: „Auch für Unternehmensausgründungen aus der Uni heraus, als Art Gründerzentrum, wäre das Areal denkbar.“ Ankermieter auf dem Grundstück ist und bleibt das Unternehmen Voit Paper. Das Unternehmen hatte nach der Wiessner-Insolvenz im Mai 2007 die Lüftungssparte übernommen.
Diejenigen, die aktuell einen Platz in den sechs Hallen gefunden haben – Oldtimer-Besitzer, Wohnmobil-Fahrer, die Festspiele mit Probebühne in der einen, Requisite, Schlosserei und Schreinerei in der anderen Halle – müssten sich vorerst allerdings keine Gedanken machen, dass sie das Dach über dem Kopf oder den Stellplatz verlieren. „Da bleibt erst einmal alles so, wie es ist.“ Denkbar sei auch, sagt Maisel, das Verwaltungsgebäude für bestimmte Zeit als Unterkunft für Asylbewerber anzubieten. „Bei der Regierung haben wir es gestern als Leerstand gemeldet, falls Bedarf besteht.“
Tankstelle, Schnellrestaurant, Verwaltungsgebäude – vieles sei möglich auf dem Gelände, sagt Maisel. „Wir wollen uns allerdings Zeit nehmen, das Grundstück zu entwickeln. Wir haben deshalb auch vergangene Woche das Gespräch mit der Stadt gesucht, um Interesse auszuloten.“
Bei der Stadt nehme man das Ende der Wiessner-Brache wohlwollend auf, sagt der Stadtbaureferent Hans-Dieter Striedl auf Nachfrage unserer Zeitung. „Wir sind froh um jede Brache, die einer neuen Nutzung zugeführt werden kann.“ Auf der Fläche seien den Investoren vergleichsweise wenige Grenzen gesetzt: „Das Gelände ist Gewerbegebiet, war früher Industriegebiet“, sagt Striedl. Zulässig wären Gewerbe bis zu einem gewissen Störungsgrad, Büronutzung, „ebenso Einrichtungen für soziale und kirchliche Zwecke. Auch Sportanlagen sind denkbar“. Naheliegend, sagt der Stadtbaureferent wäre ein Forschungsstandort, schließlich hat die Uni bereits in der Nachbarschaft eine Außenstelle eingerichtet. „Was allerdings nicht geht, sind Einzelhandel, Wohnen und Vergnügungsstätten.“