Saniertes Pfarrhaus der Herz-Jeszu-Gemeinde eingeweiht Pfarrer endlich ohne Baustelle

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Es ist vollbracht: Die Sanierung des katholischen Pfarrhauses ist abgeschlossen, am Sonntag segnete Pfarrer Peter Klamt die neu gestalteten Räume der Herz-Jesu-Gemeinde nach dem Gottesdienst am Vormittag. Bei einem Tag der offenen Tür im Anschluss konnten sich die Besucher davon überzeugen, was in welcher Form in diese Umgestaltung investiert wurde.

 
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Kirchenpflegerin Ursula Reinhardt hatte kein leichtes Amt in den vergangenen Monaten. Da war zuerst die Renovierung der beiden Wohnungen im ersten Stock, in denen jetzt Flüchtlinge aus Syrien untergebracht sind. Doch auch im Erdgeschoss gab es jede Menge zu tun.

Böse Überraschungen

Womit Reinhardt immer wieder zu kämpfen hatte, waren böse Überraschungen. Tragende Holzbalken, die marode waren, ein völlig veraltetes Wasser- und Stromleitungssystem, ein nicht mehr tragbarer Kanalanschluss – ein Problem folgte dem nächsten.

70 Prozent von der Erzdiözese

All das trieb natürlich auch die Kosten nach oben, die Kirchenpflegerin kämpfte bei der Erzdiözese in Bamberg um jeden Euro Zuschuss. Und hatte damit Erfolg. Auch wenn die Bilanz der Kirchenstiftung für 2016 letztlich ein Minus von knapp 28.000 Euro aufwies. „Wir haben alles im Griff“, beschied sie Anfang März im Kurier-Gespräch. Was gestern auch Pfarrer Klamt bestätigte: „Es wurde knapp, aber die 70-prozentige Förderung aus Bamberg hat all das erst ermöglicht, den Rest konnten wir als Pfarrei schultern.“

Jetzt eine zeitgemäße Ausstattung

Es hat sich viel getan im Pfarrhaus: Der Pfarrer hat ein neues Arbeitszimmer, das Pfarrbüro ist jetzt gleich als solches erkennbar und verfügt wie die meisten anderen Zimmer auch über ein zeitgemäßes Mobiliar inklusive der entsprechenden technischen Ausstattung, für die Kirchenverwaltung und den Pfarrgemeinderat steht ein ansprechender Versammlungsraum zur Verfügung. Dazu kommt eine Küchenzeile im völlig umgekrempelten Foyer. Ein Baustein für Zukunftspläne.

Nun auch Raum für Kunst

Denn geht es nach Ursula Reinhardt, werden hier bald auch Vernissagen für Ausstellungen stattfinden. Denn dafür sei der Raum bestens geeignet, zumal jetzt auch das Gewölbe des sich anschließenden Flurs durch eine indirekte Beleuchtung viel besser zur Geltung komme als vorher. Das ideale Ambiente für Kunst und Kultur, findet sie.

Auch das Telefon geht wieder

Positiv sah diese Entwicklung auch Pfarrer Klamt, der bekundete, seit seinem Amtsantritt vor fünfeinhalb Jahren fast immer in einer Baustelle gewirkt zu haben. Mit nicht immer erfreulichen Konsequenzen. Gab doch zum Beispiel die Telefonanlage einmal völlig den Geist auf: „Es ist natürlich nicht so schön, wenn in einem Pfarrhaus niemand erreichbar ist.“

Jetzt kommt der Keller an die Reihe

Für Ursula Reinhardt, die für die Renovierung des Pfarrhauses in Bamberg alle Zuschusshebel in Bewegung setzte, ist auch jetzt noch nicht Schluss mit der Bauaufsicht. Denn als nächstes stehen die ehemaligen Jugendräume im Kellergeschoss auf der Renovierungsliste. Auch hier ist genügend zu tun

Wasserschaden an der Wand

So ist in einer tragenden Außenwand ein Wasserschaden zu verzeichnen, den es zu beseitigen gilt. Außerdem muss so manches Möbelstück weichen, da hier Veranstaltungen für den Nachwuchs mangels Organisatoren und mangels Resonanz kaum noch über die Bühne gehen. Reinhardt hofft auf neue Nutzer in vielfältiger Hinsicht. Doch zunächst brauche das gesamte Geschoss einen neuen Anstrich und die eine oder andere Erneuerung, auch im sanitären Bereich. Sie ist zuversichtlich, auch dafür die nötigen Gelder aufzutreiben.

Gefühle wie Zuhause

Doch zunächst waren alle froh, dass die Sanierungsetappe im Erdgeschoss abgeschlossen ist. Dekan Pater Markus Flasinski aus Auerbach sprach von Räumen, „die schön geworden sind und in denen sich die Menschen, die hier arbeiten, wie zu Hause fühlen können.“ Sein evangelischer Kollege Gerhard Schoenauer aus Pegnitz erinnerte an die vielen ökumenischen Gespräche, die in diesem Gebäude schon geführt wurden. „Wir habe eine sehr gute Ökumene hier. Und wenn wir unsere Büros renovieren, können wir sicher hier Unterschlupf finden.“

Auch Bürgermeister begeistert

Begeisterung war bei Bürgermeister Uwe Raab zu registrieren: „Diese Atmosphäre hat mich vom ersten Moment an angesprochen, sie vermittelt Ruhe und Helligkeit.“ Und das Kreuzgewölbe in diesem Haus, das einst dem Finanzamt als Domizil diente, komme nun wieder so richtig zur Geltung.

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