Eine betagte Bewohnerin berichtete, sie sie zum Brandzeitpunkt von einer Schwester in ihrem Zimmer geweckt und dann mit anderen Bewohnern in die Cafeteria gebracht worden. "Die ganze Aktion verlief ganz ruhig", schilderte die Frau. In der Cafeteria hätten die Evakuierten Decken bekommen, ihnen sei Kuchen und ein Glas Wasser angeboten worden. Sie hätten sich rund zwei Stunden dort aufgehalten.
Brand-Ort war ein Pflegestation
Der Brand war im Südflügel des Seniorenstiftes in einem Zimmer im Erdgeschoss ausgebrochen. Die Terrasse war noch am Donnerstagvormittag großräumig mit Absperrband der Polizei gesichert worden. Die Terrassentüre fehlte komplett, die Fassade über der Türe war rauchgeschwärzt. Auf der Terrasse lag Brandschutt aus der Wohnung, darunter ein Schrank, ein Herd, der Kühlschrank. Ein Angehöriger einer Bewohnerin berichtete, das komplette Inventar sei zerstört worden. Auch der Rollstuhl des 87-jährigen Bewohners sei ausgebrannt. Bei dem zweistöckigen Trakt habe es sich um eine Pflegestation gehandelt.
Selig geschlafen
"Ich habe von dem Brand nichts mitbekommen, habe selig geschlafen." Das sagte ein Bewohner, der auf der anderen Seite des Heimes wohnt. Nachbarn erzählten, der Einsatz sei ohne lärmende Martinshörner vor sich gegangen. Ihnen seien nur die vielen Blaulichter aufgefallen, daraus hätten sie auf einen großen Einsatz geschlossen. "Ich bin froh, dass nichts Schlimmeres geschehen ist", zeigte sich eine Nachbarin erleichtert.
"Gott sei Dank gab es keinen Personenschaden", war die erste Reaktion des Bayreuther Diakonie-Geschäftsführers Franz Sedlak, der für das Heim verantwortlich ist. Die Beschäftigten hätten sich nach dem Brand mit Bravour um die Bewohner gekümmert, seien hochprofessionell mit der Situation umgegangen, "alles ist ruhig und mit Bedacht abgelaufen." Auch die Rettungskräfte hätten die Situation mit hoher Professionalität gemeistert. Wie Sedlak sagte, gibt es in dem Heim aus Sicherheitsgründen ein Verbot für Kerzen, Feuerzeuge, Streichhölzer und offenes Feuer.
Das Seniorenheim wurde 1992 eröffnet. Es hat 108 Wohn- und Pflegeplätze sowie 18 Plätze für beschützende Pflege. Träger ist der Jean-Paul-Verein Bayreuth, der dem Diakonischen Werk Bayern angeschlossen ist.