Zurück in die Zukunft

Alexander Gradl

Was für eine wilde Zeitreise extraordinaire mit Misteur Valaire! Die Franko-Kanadier aus Québec stellten den Schub ihrer Rakete am Montag im Glashaus auf wahnsinnige Geschwindigkeit und schossen nur so durch die Genres.

 
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Mit Hip-Hop ging es los, zwischendurch zuckelte es technoid-elektronisch und raus kam die Crew nach eineinhalb feuchtfröhlichen Stunden beim Discosound der 1970er. Feuchtfröhlich wegen der verbotenen Menge Schweiß, die sie dabei ausstießen. Gefühlte Reisetemperatur: 50 Grad. Wahnsinn!

Die Reiseroute klingt nach Marty McFly, war sie auch, zurück in die Zukunft durch etliche Wurmlöcher: manche voller Bläser, in anderen drückte einen der Bass in die Sitze. Und die Crew: immer souveräner Herr des Steuerknüppels. Luis Clavis heißt der Pilot. Auf seine Kommandos hörten alle 250 Mitfliegenden, ausgebucht.

Für Epileptiker war die Voyage mit Misteur Valaire nichts, denn so eine Zeitreise erzeugt jede Menge Visuals. Als es das erste Mal richtig technologisch wurde, sah man die berühmten Pong-Schläger vorbeiziehen, während des Flugs durch die Galaxie Madchester wurde es pixelig bunt, irgendwann flogen Pin-up-Girls nebenher.

Da kann man schon mal den Verstand verlieren und ausrasten: Clavis lässt den Steuerknüppel Steuerknüppel sein. Crowdsurfen, Deckencheck. Die Besatzung johlt, die Gäste kreischen. Und ehe man sich’s versieht, ist man angekommen, die Bodenstation spielt „September“ von Earth, Wind & Fire. Obwohl doch erst August ist. Oder?