Jeder Elfmeter ist ein Himmelfahrtskommando, besonders kurz vor Schluss, wenn es 0:0 steht. Deshalb kann man es keinem verdenken, wenn er zu diesem Stress Nein sagt – wie Lothar Matthäus. Im Olympiastadion in Rom war das, im Endspiel der Weltmeisterschaft 1990, fünf Minuten waren es noch, das Spiel gegen Maradona und die Argentinier stand auf der Kippe, da zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt. Matthäus war als Vollstrecker eingeplant, aber der deutsche Kapitän, bis dahin weltweit gefürchtet als einer der bombensichersten Strafstoßschützen, wandte sich hilfesuchend seinem besten Kumpel zu und flehte mit einem Querverweis auf seine drückenden Schuhe: „Andy, schieß du!“